Noch hat die Regierung in Wien den Eigenverbrauch von Solarstrom in Mehrfamilienhäusern nicht freigegeben. Doch um die Mieter seiner Stadt dennoch an der Energiewende teilhaben zu lassen, hat der Energieversorger Wien Energie den Umweg über ein Beteiligungsmodell gewählt. Dazu hat das Unternehmen auf 13 Mehrfamilienhäusern der Wohnhausanlage „Am Schöpfwerk“ insgesamt 1.229 Module installiert. Mit einer Gesamtleistung von 319 Kilowatt werden die 13 Teilanlagen insgesamt jedes Jahr 330 Megawattstunden Solarstrom produzieren.
Das würde rein rechnerisch ausreichen, um 132 Haushalte in der Wohnungsanlage komplett mit Strom zu versorgen. Allerdings muss der auf den Dächern der Mehrfamilienhäuser erzeugte Solarstrom komplett ins Netz eingespeist werden. Wien Energie vermarktet ihn dann an seine Kunden. Um dennoch die Mieter zu beteiligen, hat der Energieversorger jedes einzelne Modul zum Verkauf angeboten.
Pro installiertem Paneel zahlen die Mieter, die ein Vorkaufsrecht haben, 950 Euro. Diese Investition vergütet Wien Energie mit einem Zinssatz von 1,75 Prozent über 25 Jahre hinweg. Sollten sich die Mieter nicht komplett beteiligen, können auch andere Wiener Bürger Module kaufen. Um die Einzelbeteiligungen nicht ausufern zu lassen, kann jede Person nur zehn Module erwerben. Das Beteiligungsmodell hat sich in Wien schon bewährt und bringt mehr Photovoltaik auf die Dächer der Stadt.