Die Digitalisierung ist im Handwerk angekommen: Aktuell verfügen 95 Prozent der Handwerksbetriebe über eine eigene Website, mehr als jeder zweite Betrieb setzt Software für die Steuerung betrieblicher Abläufe ein. Rund ein Viertel nutzt moderne digitale Technologien, zum Beispiel 3D-Drucker zur Herstellung von Ersatzteilen oder Trackingsysteme für Maschinen und Werkstoffe.
Das Interesse des deutschen Handwerks an digitalen Technologien ist groß. So sagen vier von fünf Handwerksbetrieben (81 Prozent), dass sie generell aufgeschlossen gegenüber dem Thema Digitalisierung sind. Gut zwei Drittel der Betriebe (69 Prozent) nehmen die Digitalisierung als Chance wahr. Den größten Vorteil sehen Handwerker in der optimierten Lagerung und Verteilung von Betriebsmitteln (91 Prozent).
Trotz der großen Offenheit gegenüber digitalen Anwendungen kommen diese noch längst nicht in allen Handwerksbetrieben zum Einsatz. Nach den Ergebnissen der Untersuchung verwendet nur jeder zehnte Betrieb sogenannte Trackingsysteme, um beispielsweise Lagerbestände von Werkstoffen zu ermitteln und nachzuverfolgen. Erst drei Prozent der Betriebe setzen Roboter ein, Drohnen werden von zwei Prozent genutzt. „Besonders für kleine Handwerksbetriebe sind Büro-, Verwaltungs- und Planungsarbeiten echte Zeitfresser. Softwarelösungen können die Organisation eines Betriebs vereinfachen“, weiß Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Um die Digitalisierung in kleinen und mittleren Handwerksunternehmen voranzutreiben, hat der Zentralverband nun das „Kompetenzzentrum digitales Handwerk“ initiiert.