Etwa jeder dritte Besitzer eines Dieselautos würde im Falle eines Fahrverbots auf Elektro- oder Wasserstoffantrieb umsteigen.
Jeder dritte Besitzer eines Pkw mit Dieselantrieb würde im Falle von Fahrverboten auf ein Fahrzeug mit Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb umsteigen. Damit liegen diese beiden Segmente gleich auf mit den Benzinautos. Das haben die Meinungsforscher von Yougov in einer Umfrage unter über 2.000 Bundesbürgern im Auftrag des Hamburger Ökoenergieversorgers Lichtblick herausgefunden. 69 Prozent der Befragten fahren tatsächlich ein Dieselauto. Nur für 31 Prozent ist ein Dieselfahrverbot nicht relevant, da sie ohnehin einen Benziner fahren. „Die Mehrheit der Bundesbürger ist bereit zum Umstieg auf umweltfreundlichen Verkehr“, bewertet Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft bei Lichtblick, das Ergebnis. „Das ist die eine erfreuliche Nachricht. Bund, Länder und Kommunen müssen nun die richtigen Anreize für Bus, Bahn, Fahrrad und Elektroauto setzen“, fordert Lücking.
Kommunen dürfen Fahrverbote verhängen
Konkret würden 19 Prozent der befragten Dieselpiloten auf ein Elektroauto umsteigen, wenn sie mit ihrem bisherigen Auto nicht mehr in die Städte fahren dürfen. Immerhin 16 Prozent bevorzugen Wasserstoff als Sprit für ihre Alternative zum alten Diesel. Auf ein Benzinfahrzeug würden 34 Prozent der Befragte umsteigen. 38 Prozent der Dieselfahrer würden dann ganz auf das Auto verzichten und mit Bus oder Bahn in die Innenstädte fahren. Auf das Fahrrad würden 28 Prozent der Befragten umsteigen, wenn eine Stadt ihr Auto von den Straßen verbannt.
Lichtblick hatte die Umfrage vor dem Hintergrund eines laufenden Verfahrens vor dem Bundesverwaltungsgericht gestartet. Dabei ging es darum, ob die Städte und Kommunen selbständig über Fahrverbote für Dieselautos entscheiden können oder ob dies nur die Bundesregierung darf. Inzwischen ist das Urteil gesprochen und die Kommunen haben von den Richtern die freie Verfügungsgewalt bekommen. (su)