Der insolvente Batteriehersteller Kolibri Power Systems heißt nun Colibri Energy. Zwei führende Manager haben mit Investoren das Unternehmen gekauft. Sie glauben an ihre Technologie.
Die Kolibri Power Systems AG mit Sitz in Berlin und Frankfurt am Main führt die Geschäfte seit Anfang Juni unter dem Namen Colibri Energy GmbH fort. Damit wurde die Mitte April 2015 eingeleitete Übertragungsinsolvenz nach rund sechs Wochen beendet. Der Insolvenzantrag wurde durch Unregelmäßigkeiten des früheren Managers Mirko Hannemann ausgelöst. Hannemann wurde fristlos entlassen.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder Helmuth von Grolman und James Astorian „glauben an die Zukunft ihrer Batterietechnologie“. Sie sind beide künftig Geschäftsführende Gesellschafter. Zusammen mit ihnen hat sich die überwiegende Mehrzahl der bisherigen Investoren auch an der neuen Gesellschaft beteiligt.
Teilelektrifizierter Traktor
Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens wurden bestehende Aufträge bearbeitet und neue Produkte ausgeliefert. Bereits seit Anfang Juni wird das Batteriesystem mit mehr als 200 Kilowattstunden für Fahrerlose Transportfahrzeuge von der Firma Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) betrieben. Das im HHLA Container Terminal Altenwerder laufende Forschungsprojekt batteriebetriebener Schwerlastfahrzeuge zählt zu den Leuchtturmprojekten für Elektromobilität der Bundesregierung.
Vor wenigen Tagen wurde ein weiterer Speicher für den Schwerlastbereich ausgeliefert. Er ist für den teilelektrifizierten Traktor mit sogenanntem Multi-Fuel-Konzept des Landmaschinenherstellers John Deere. In der vergangenen Woche wurden die ersten neu entwickelten Batterien mit einer Kilowattstunde und 48 Volt für stationäre und mobile Kleinanwendungen ausgeliefert, die beispielsweise in Kleinfahrzeugen wie Golf-Carts eingesetzt werden. (nhp)