Eine vom Stromnetz unabhängige Ladestation für Elektrofahrzeuge zu entwickeln, ist das Ziel des Pilotprojekts OptiCharge. Das Gesamtsystem wird in einem Container installiert. Den Strom liefern Solarzellen vom Dach des Speichers.
Das Vorhaben OptiCharge ist im Herbst 2015 gestartet und läuft über drei Jahre. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit insgesamt 1,6 Millionen Euro gefördert. Im Inneren des Containers arbeitet eine Vanadium Redox Flow Batterie, die als Ladestation für Elektrofahrzeuge fungiert. Projektpartner sind die Universität des Saarlandes, die Technische Universität Kaiserslautern, das Beratungsunternehmen IZES aus Saarbrücken und Schmid Energy Systems aus Freudenstadt. Schmid liefert den Redox-Flow-Speicher mit Wechselrichter und Batteriekontrollsystem. Zudem betreuen und verbessern die Techniker des Unternehmens die Programmierung des Systems während der Projektdauer.
Die Redox-Flow-Batterie stellt zu jedem beliebigen Zeitpunkt Ökostrom bereit. Die neue Ladestation für Elektrofahrzeuge stellt laut Schmid ein weiteres Anwendungsgebiet dar, für das die Batteriesysteme einige Vorteile bieten: Durch die hohe Anzahl von Ladezyklen können mehrere Elektroautos pro Tag geladen werden. Zudem besteht die Möglichkeit einer vollständigen Tiefenentladung. Diese nutzt die komplette Kapazität des Systems und vermeidet dadurch eine Überdimensionierung des Speichersystems.
Auch Lastrichtungswechsel bei voller Leistung sind jederzeit möglich. Solch eine Situation tritt mehrmals am Tag ein, typischerweise bei gleichzeitigem Laden der Elektrofahrzeuge und voller Leistung der Photovoltaikanlage. Zudem gewährleistet der weder brennbare, noch explosive Elektrolyt eine hohe Sicherheit des Systems. (Niels H. Petersen)