Bereits 2016 hat der Bundestag den Rollout von Smart-Meter-Geräten im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Nun ist der Startschuss für die verpflichtende Ausstattung von Verbrauchern gefallen. Für Photovoltaikanlagen gilt das aber vorerst noch nicht.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, hat nun die sogenannte Markterklärung für intelligente Messsysteme vorgelegt. Demnach ist nun die technische Möglichkeit für den sogenannten Rollout intelligenter Messsysteme gegeben, drei Geräte von verschiedenen Herstellern sind zertifiziert. In der Marktanalyse erklärt das BSI aber auch, dass vorerst kein verpflichtender Einbau intelligenter Messsysteme für Erzeugungsanlagen nach dem EEG und KWKG erfolgt, teilt die Clearingstelle mit. „Die Zwangsbeglückung mit kostspieligen und aus Betreibersicht in der derzeitigen Form wenig nützlichen Messsystemen bleibt vorerst aus“, das sei eine gute Nachricht, kommentiert Fabian Zuber vom Expertennetzwerk Commetering.
70-Prozent-Abreglung über das Gateway?
Allerdings könnte der Aufschub ein kurzer sein, sagt Zuber. Denn es sei bereits bis spätestens zum Herbst eine Aktualisierung der Marktanalyse geplant. „Das Bundeswirtschaftsministerium plant bis dahin für Photovoltaikanlagen vorzuschreiben, dass die Kommunikation der Netzintegration zukünftig über das Smart-Meter-Gateway laufen soll“, erklärt Zuber.
Bisher lässt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) noch das Steuern und Schalten von Erzeugungsanlagen ohne Gateway-Anbindung zu. Daher sollen nun erst noch entsprechende Änderungen im EEG vorgenommen werden, die dann auch den Weg für den Pflichteinbau freimachen könnten, meint Zuber. Im Ergebnis könnte das bedeuten, dass die oft genutzte 70-Prozent-Regel, um die Einspeisung zu reduzieren, statt über den Wechselrichter über das Gateway erfolgen müsste – und das potentiell auch im Bestand der Solarstromanlagen. (Niels H. Petersen)
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