Toyota will das erste Auto mit Brennstoffzellen-Antrieb in Serie bauen. 2015 soll der neue, wasserstoffgetriebene Prius auf den Markt kommen.
Rund 420.000 Menschen leben in Toyota. Die Stadt am Ufer des Yahagi-Flusses ist geprägt von der Autoindustrie, ähnlich wie Detroit in den USA. Aber dem japanischen Pendent geht es besser. Das hat Toyota ganz wesentlich den sieben Werken der Toyota Motor Corporation zu verdanken, die sich hier befinden. Der Autokonzern hat schon früh auf alternative Antriebe gesetzt. Der Full Hybrid Toyota Prius wird bereits seit 1997 in Großserie produziert. Das war seinerzeit ein mutiger Schritt. Bald wollen die Japaner wieder mit einer für Autos neuen Technologie in Serie gehen. Toyota will ab 2015 ein Modell verkaufen, das durch Brennstoffzellen angetrieben wird.
So ein Wagen würde derzeit selbst nach Einschätzung von Toyota über 100.000 Euro kosten. Das ist kein Preis, mit dem ein Hersteller an den Markt gehen kann. Um marktfähig zu werden, müssen die Kosten um mindestens 30 bis 40 Prozent runter. Verbaut werden soll der neue Antrieb wiederum in einem Prius. Das Auto kommt nach den Plänen von Toyota in Japan, den USA und in Europa auf dem Markt. In welchen Ländern genau, hänge von der Infrastruktur dort ab, heißt es von Toyota. Statt Benzin, Diesel oder Elektroanschluss brauchen Brennstoffzellen-Fahrzeuge Wasserstoff. Also müssen flächendeckend Wasserstoff-Tankstellen geschaffen werden, sonst nützt auch die erweiterte Reichweite nicht viel. Hier sind wiederum Allianzen der Hersteller gefragt und zumindest in der Startphase die Politik.. Denn ohne ihre Hilfe bei der Schaffung der nötigen Infrastruktur dürfte Wasserstoff auf absehbare Zeit gegen Benzin, Diesel und Gas kaum eine Chance haben.
21 neue Hybridmodelle
Toyota klotzt auch beim Hybridantrieb. Bis Ende 2015 will der Autobauer immerhin 21 neue Modelle mit einem Kombiantrieb aus Batteriestrom und konventionellem Motor heraus bringen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres verkaufte der Konzern nach eigenen Angaben schon 630.000 Hybridfahrzeuge. Seit vergangenem Sommer kooperiert Toyota bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen mit BMW. Auch Leichtbau von Karossen und batteriegetriebenen Antrieben sind Entwicklungsfelder, bei denen die beiden Hersteller zusammen arbeiten.
Fünf Millionen verkauft.
Toyota hat seine Produktpalette bei den Hybridfahrzeugen bisher besonders konsequent entwickelt und konnte sich am Markt behauptent. Seit 1997 produziert der japanische Autohersteller Vollhybrid-Modelle in Serie und hat davon bisher rund fünf Millionen Autos verkauft. Jeden Monat kommen fast 100.000 neue hinzu. Der Prius und der Auris Hybrid liegen heute schon knapp unter dem Preisniveau eines vergleichbar ausgestatteten Dieselmodells – sind aber deutlich sparsamer und stoßen wesentlich weniger Kohlendioxid aus.
Der Benzinmotor schaltet sich bei Vollhybrid-Versionen unterwegs vollautomatisch zu oder ab. Energie, die beim Bremsen, Ausrollen oder während der Fahrt entsteht, wandelt der kombinierte Motor/Genarator in Strom zurück und speichert sie in der Hybridbatterie. Bei Bedarf steht sie so dem Elektromotor zur Verfügung zu stehen. Ihr Vorteil: kein externes Aufladen der Hybridbatterie – und noch weniger Verbrauch. Die Toyota-Modelle Yaris, Auris und Prius gibt es als Vollhybrid-Versionen. Beim Prius wird die Modellpalette noch durch einen Plug-In-Hybrid ergänzt.
Plug-in-hybrid-elektrische Fahrzeuge (Plug-in Hybrid-Electric Vehicle, kurz PHEV) haben größere Batterien und können zusätzlich am Netz aufgeladen werden, so wie rein batteriebetriebene Elektroautos. Erst hier ist es also möglich, auch regenerativen Strom wie von einer Photovoltaikanlage mit zu nutzen.
Lesen Sie alles zu Toyotas kompletten Modellpalette mit alternativen Antrieben in der aktuellen Ausgabe des photovoltaik-Magazins. (William Vorsatz)