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Österreichs Handwerker haben im ersten Quartal 500 Megawatt Leistung installiert

Noch ist der Solarzubau in Österreich auf Kurs. Das zeigen die Daten, die Regulierungsbehörde für die Elektrizitätswirtschaft E-Control jetzt veröffentlicht hat. Demnach sind in den ersten drei Monaten diese Jahre Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 500 Megawatt neu ans Netz gegangen. Sollte dieser Zubau so weitergehen, erreicht die österreichische Solarwirtschaft auch in diesem Jahr ein Ergebnis um die zwei Gigawatt.

Damit wäre sie direkt auf dem Kurs, der notwendig ist, um bis zum Ende dieses Jahrzehnts die Stromversorgung in der Alpenrepublik vollständig auf Erneuerbare umzustellen. So zumindest steht es im österreichischen Netzinfrastrukturplan.

Steuerbefreiung wirkt

Der Branchenverband PV Austria warnt aber vor zu viel Euphorie. Denn der Zubau wird vor allem von privaten Haushalten getragen. Diese können direkt von der Mehrwertsteuerbefreiung der Bundesregierung profitieren, müssen sich also nicht um eine Förderung bewerben. Das ist im Gewerbe anders, da die Befreiung nur für Anlagen bis 35 Kilowatt Leistung gilt. Deshalb zögern Gewerbe und Industrie aktuell noch. Dazu kommt, dass sie in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld agieren und eine Investitionen in eine Photovoltaikanlage zurückstellen.

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Genehmigungsverfahren verkürzen

Deshalb fordert PV Austria bessere Rahmenbedingungen auch für solche Anlagen. Essenziell ist hier vor allem mehr Tempo durch einheitliche und verkürzte Genehmigungsverfahren, einen raschen Netzausbau und den Beschluss des Elektrizitätswirtschafts-Gesetzes (ElWG) noch in dieser Legislaturperiode. „Die Energiewende und der Photovoltaikausbau in Österreich sind ein Langzeitprojekt und brauchen vor allem eines: Stabile und verlässliche Rahmenbedingungen“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.

Gewerbe schwächelt immer noch

Der Verband sieht aktuell eine Normalisierung bei der Nachfrage nach Solarstromanlagen. „Tatsache ist: Die Rezession und die wirtschaftlichen Unsicherheiten bremsen derzeit vor allem Gewerbe-PV-Anlagen und da muss die Regierung gegensteuern“, erklärt Vera Immitzer mit Blick auf die schon seit einem Jahr schwächelnde Wirtschaft in der Alpenrepublik. Dazu kommt noch die Inflation, die die zweithöchste in Europa ist. Dazu kommen noch die hohen Kreditzinsen, die auch durch die jüngste Anpassung nach unten durch die Europäische Zentralbank nicht investitionsfördernd sind.

PV Austria hat Steuerleitfaden für Anlagenbetreiber aktualisiert

Installateure sitzen auf teurer Ware

Aber auch in der Solarwirtschaft selbst tun sich Probleme auf. So haben die Lieferengpässe der vergangenen Jahre dazu geführt, dass sich die Installationsunternehmen mit Ware eingedeckt haben – zu im Vergleich zum aktuellen Markt sehr hohen Preisen. Diese liegt jetzt im Lager und muss abgewertet werden.

Solaranlage senkt Energiekosten

Der Verband verweist darauf, dass trotz schwieriger Bedingungen die Investition in eine Solaranlage immer noch aufgrund des Eigenverbrauchs riesige Einsparungen bringen. Aktuell seien Solaranlagen so günstig wie nie, die Förderangebote attraktiv und die Preise für Stromspeicher sinken rapide, lautet die Markteinschätzung des Verbands.

Wartezeit für privaten PV-Check halbiert

Einheitliche Regelungen für alle Bundesländer

Trotzdem muss auch die Politik ihren Teil tun. So fordert PV Austria unter anderem eine verkürzte Abschreibungsdauer für neue Solaranlagen und attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen in Photovoltiakprojekte. Außerdem muss der ElWG endlich verabschiedet werden, um neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Auch das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes (EABG) muss die Regierung endlich auf dem Weg bringen. Denn darin muss die Genehmigungsfreistellung für Solaranlagen an und auf Gebäude genauso bundesweit geregelt werden wie einheitliche und vereinfachte Verfahren für Freiflächenanlagen in den Bundesländern.

Speicheroffensive starten

Zudem muss die Regierung endlich dafür sorgen, dass der Netzausbau schneller geht. In diesem Zusammenhang ist auch der Ausbau von Speicherkapazitäten nötig, um die bestehenden Netze zu entlasten und den notwendigen Netzausbau zu verringern. Auch die Sektorkopplung muss vorangebracht werden mit Anreize in der Mobilitäts- und Wärmewende hin zur Elektrifizierung – vor allem durch flexiblere Tarife.

Den kompletten Bericht der E-Control zum Solarausbau in Österreich finden Sie auf der Webseite der Behörde.