Das Bundesland Tirol kann auf eine rege Nutzung des bestehenden Solarkatasters zurückblicken. Die 300.000 Anfragen seien ein Zeichen für ein riesiges Interesse der Tiroler an der Nutzung der Solarenergie, betont der zuständige Landesrat Johannes Tratter.
Das Bundesland Tirol betreibt seit zwei Jahren ein Solarkataster, mit dem Hausbesitzer die Eignung ihrer Dächer für die Photovoltaik prüfen können. Ziel ist es, die Gebäudeeigentümern den Weg zur Solaranlage so einfach wir möglich zu machen. Bisher ist aber der Nutzen solcher Solarkataster umstritten. Doch in Tirol hat sich gezeigt, dass das Kataster Erfolg hat. Zumindest wird es von den Tirolern rege genutzt. „Wir verzeichneten in diesem Jahr wiederum knapp 300.000 Zugriffe“, sagt Johannes Tratter, Tiroler Landesrat für Raumordnung. Bei einem Bestand von 198.795 Gebäuden kann sich die Nachfrage sehen lassen. „Das zeugt vom Bewusstsein und Interesse der Tiroler für die Nutzung von Solarenergie“, betont Tratter.
Photovoltaik beim Hausbau mit einplanen
Das Solarkataster ist eine frei zugängliche Datenbank, in der alle Gebäude in Tirol erfasst sind. Für die Berechnung der Potenziale für die Nutzung von Solarenergie wurden alle Hausdächer in Tirol analysiert. „Insgesamt sind auf Tirols Hausdächern 3,5 Millionen Flächen für Solarenergie geeignet“, betont Manfred Riedl, der die Erstellung des Solarkatsters geleitet hat. „Darüber hinaus können über die Webseite Simulationen erstellt werden, die die Sonnenbahn und die damit einhergehenden Solarenergiepotenziale für jeden Standort in Tirol berechnen.“ Auf diese Weise können auch Bauherren schon während der Planung ihres neuen Gebäude sehen, welches Potenzial sie zur Nutzung der Solarenergie zu Verfügung haben und dies gleich in die Projektierung mit einbeziehen. „Damit verfügt Tirol über ein wichtiges Planungsinstrument für eine optimale Energiestrategie“, sagt Landesrat Tratter.
Die Sonne intensiver nutzen
Diese Energiestrategie sieht vor, dass Tirol bis zum Jahr 2050 energieautonom sein soll. Das Bundesland will sich dann komplett selbst mit heimischen erneuerbaren Energien versorgen. Dazu soll der Gesamtenergiebedarf halbiert und der Anteil regenerativer Energieträger erheblich gesteigert werden. „Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Kraft der Sonne intensiver genutzt werden“, betont Tratter. Wie viele Solaranlagen bisher in Tirol installiert sind, ist allerdings bisher unklar, da kleine Anlagen nicht angemeldet werden müssen und Generatoren unter 20 Quadratmetern Fläche keine Baugenehmigungen brauchen. Bruno Oberhuber, Geschäftsführer des Vereins Energie Tirol, schätzt aber, das 8.000 bis 10.000 Photovoltaikanlagen im Bundesland installiert sind, wie er gegenüber dem ORF sagt. (su)