Ein herzförmiger Solarpark auf einem kleinen Eiland in Neukaledonien will sagen. Es gibt gute Gründe, Photovoltaik zu lieben. Das Kraftwerk könnte Architekten weltweit inspirieren.
Aus dem Flieger fällt der Blick auf tropisch sattes Grün mitten im spiegelnden Meer. Beim Anflug auf Grande Terre, die größte Insel Neukaledoniens, zeigt das Eiland aber noch etwas ganz Besonderes, was der Besucher von unten so nicht erkennen kann. Die Mangroven sind an einer Stelle wie ein übergroßes Herz gewachsen. Die spektakulären Luftaufnahmen des französischen Fotografen und Umweltschützers Yann Arthus-Bertrand haben das „Herz von Voh“ weltweit bekannt gemacht.
Nun soll die Insel einen Solarpark in der Form eines Herzens bekommen, sozusagen einen Herzschrittmacher für den sauberen Energiekreislauf. Das Gebiet ist bereits eingezäunt und der Boden geebnet. Ende Januar beginnt die Montage, Strom liefern soll die Anlage ab Ende Mai. Dann reflektieren 7.888 Module einen Teil der Sonnenstrahlen in den Himmel, das meiste aber wandeln sie in Energie um. Zwei Megawatt werden sie bringen, Strom für 750 Inselbewohner. Die Leistung ist nichts Besonderes, die Form des Parks schon.
Noch nie so gebaut
„Wir bauen jegliche Art von Solaranlage, auch an schwierigen Standorten und unter herausfordernden Bedingungen“, sagt David McCallum, Managing Director von Conergy Australien. „Aber wir wurden noch nie beauftragt, eine Anlage in der Form eines Herzens oder irgendeiner anderen besonderen Form zu konstruieren.“
Das „Herz von Voh“ ist ein wichtiges Wahrzeichen für die Menschen von Neukaledonien und zeigt, wie außergewöhnlich die Natur sein kann. Nun bekommt die Insel ein von Menschenhand erbautes Abbild des Naturwunders dazu. Vielleicht regt es Architekten und Bauherren in aller Welt an, künftig ebenfalls Solaranlagen zu bauen, die ausgefallen statt nur eckig sind. (William Vorsatz)