Mit der Einmalvergütung setzt die Schweizer Regierung vor allem auf den Eigenverbrauch des produzierten Solarstroms. Der Gourmetkoch Guido Helg hat nachgerechnet und sich für eine Solaranlage entschieden.
Wie Eingenverbrauch in Gewerbebetrieben geht, zeigt der Systemanbieter Euro Photovoltaik mit Sitz in Luzern. Auf dem Dach des Produktionsgebäudes von Gourmet Helg in Romanshorn am Bodensee haben die Installateure von Euro Photovoltaik eines Solaranlage für den Eigenverbrauch errichtet. In dem Gebäude stellt der Schweizer Gourmetkoch, Bäcker und Käser Guido Helg seine Knöpflie her. So nennen die Eidgenossen die Nudeln, die in Deutschland als Spätzle bekannt sind. Sein Produktionsgebäude nennt er liebevoll Fabrikli. Dieses hat Helg im Jahr 2003 erworben und für seine Zwecke umgebaut. Seit September dieses Jahres stellt Helg seine Knöpflie, Kuchen und Backwaren mit der Kraft der Sonne her. „Hausgemachtes, Regionales und erneuerbare Energien passen perfekt zusammen und Strom aus Sonnenlicht zu produzieren ist mindestens ein genauso schönes Gefühl, wie Essen und Trinken aus der Region zu genießen“, begründet Helg seine Entscheidung, eine Photovoltaikanlage installieren zu lassen.
Ohne Einspeisevergütung rentabel
Die 112 Module auf dem Dach der Fabrikli leisten zusammen 29,9 Kilowatt. Helg ist mit seiner Anlage mit Absicht unter 30 Kilowatt geblieben. Denn Anlagen bis zu dieser Leistung bekommen nach dem Schweizer Solarstromfördergesetz eine Einmalförderung. „Mit bis zu einem Drittel der Kaufsumme werden diese Anlagen bezuschusst, ohne dass sich der Betreiber in die Liste für die Kostendeckende Einspeisevergütung eintragen muss“, erklärt Roland Huber, Geschäftsführer von Euro Photovoltaik. „Damit entfallen Wartezeiten für den Bauherrn, die Anlagen kann schnell gebaut werden und amortisiert sich trotzdem nach etwa sieben Jahren.“ Sollte die Energiestrategie 2050 des Bundes so wie sie derzeit vorliegt, realisiert werden, dann können in Zukunft auch größere Anlagen die Einmalförderung in Anspruch nehmen. Dann wird es auch für größere Gewerbebetriebe interessanter, sich für eine Solaranlage zu entscheiden.
Anlage wirtschaftlich betreiben
Sie können dann, wie Helg, auf den Eigenverbrauch des Solarstroms setzen. Gerade für Gewerbebetriebe ist das rentabel. Der Lastgang im Gebäude deckt sich zeitlich gut mit dem Ertrag aus der Solaranlage. Anders als in Privathaushalten wird der Solarstrom dann verbraucht, wenn er erzeugt wird. So kann Helg immerhin 60 Prozent des produzierten Solarstroms für seine Produktionslinien nutzen. „Das ist ein guter Wert, der eigentlich nur noch durch den Einbau eines Stromspeichers zu toppen ist“, betont Roland Huber von Euro Photovoltaik. Den Rest speist Helg zwar zu einem geringen Tarif ins Netz ein. Doch mit dem Eigenverbrauchsanteil von 60 Prozent kann er seine Stromrechnung drastisch reduzieren. Zusammen mit der Einmalvergütung reicht das aus, um die Anlage wirtschaftlich betreiben zu können.
Informationstag geplant
Um die Photovoltaikanlage Interessierten vorzustellen und weitere Gewerbetreibende und Hausbesitzer über die Installation einer Solarstromanlage zu informieren, laden Gourmet Helg und Euro Photovoltaik zu einem Informationstag ein. Am 10. Oktober können Interessenten die Anlage besichtigen. Zudem wird Roland Huber einen Vortrag halten, in dem er die Besucher über die Kostendeckende Einspeisevergütung des Bundes informiert und zeigt, wie sich Solaranlagen rentieren. Ein zentraler Bestandteil wird in Zukunft der Eigenverbrauch sein. Dazu geht Huber auch auf das Thema Stromspeicher ein. (Sven Ullrich)