Planungssoftware in allen Funktionen zu beherrschen – mitunter ist das ein aufreibender Lernprozess. Für das Programm PV Sol verrät ein Fachmann seine Tipps und Tricks.
Das Simulationsprogramm PV Sol von Valentin Software gehört zu den am meisten genutzten Planungstools. Doch wie bei jeder Software hängt das jeweilige Ergebnis im Umgang mit der Software vom Benutzer ab. Hat er das notwendige Fachwissen, um alle Aspekte der Anlagenplanung richtig einfließen zu lassen? Kann er mit den Möglichkeiten der Software tatsächlich umgehen? Schafft er es, eine Planung in angemessener Zeit zu erstellen? Wie geht er mit Beschränkungen der Software um? Kann er trotzdem eine Planung generieren, die in der Praxis umsetzbar ist? Die Schweizer Firma Windgate AG benutzt für ihre Solarprojekte schon seit Jahren PV Sol und hat die Planungen zweier Projekte für einen vertiefenden Blick auf die Software zur Verfügung gestellt.
Großprojekt nahe Basel
Das erste Projekt ist ein Großprojekt. Ein Hafenterminal in den schweizerischen Rheinhäfen in Birsfelden sollte mit einer Photovoltaikanlage bestückt werden. Das Terminal, in dem Güter umgeschlagen und zwischengelagert werden, besteht aus insgesamt zwölf Lagerhallen. Zwei Hallen wurden bereits im Jahr 2012 und weitere fünf Hallen 2013 mit einer Solaranlage bebaut. Jetzt ging es darum, die restlichen fünf nebeneinanderstehenden Hallen mit einer Gesamtfläche von 8.200 Quadratmetern zu bebauen. Alle Hallen haben Giebeldächer mit zehn Grad Neigung, eine Ost-West-Ausrichtung und sind mit Trapezblechen gedeckt.
Fabio Carocci hat die Planungsunterlagen in PV Sol erstellt. Doch wie immer standen auch bei diesem Projekt zuerst eine Inaugenscheinnahme und eine Diskussion mit dem Kunden über das Grobkonzept an. Danach führte Carocci eine erste Analyse in PV Sol aus, allerdings lediglich eine 2D-Analyse. Diese geht schneller, beinhaltet aber auch keine Verschattungsanalyse. „Die Fläche wird grob berechnet und voll belegt – das dauert nur rund eine halbe Stunde“, sagt er. Natürlich kommt ihm da auch seine Erfahrung als Planer zugute. Erst in einem zweiten Schritt folgte die Detailanalyse in 3D. „Die ist wesentlich aufwendiger. Das Gebäude wird komplett angelegt, bei komplexen Gebäuden mit unterschiedlichen Dächern bedeutet das umfangreiche Detailarbeit“, erklärt Carocci weiter. In diesem Fall wurden die fünf Gebäude für die Planung in 14 Einzelgebäude zerlegt. Die Planer formulieren hier auch gern andersherum: Mehrere Gebäude wurden zu einem Gebäude zusammengeschoben. Das ist immer dann sinnvoll, wenn Gebäude aus mehreren Körpern bestehen, also nicht einfach nur quader- oder würfelförmig sind. Unterschiedliche Kantenlängen und Höhen können hergestellt werden, indem man die Gebäude in entsprechende Einzelteile aufsplittet und die einzelnen Puzzleteile virtuell zusammenfügt. Haben die Module der geplanten Anlage auf den verschiedenen Gebäudeteilen die gleiche Ausrichtung und Neigung, ist das ohne Weiteres möglich. Sie können wie eine Modulfläche behandelt und verschaltet werden. Im Falle des Hafenterminals traf das zu. (Petra Franke)
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Juniausgabe der photovoltaik, die am 3. Juni erscheint.