Das Photovoltaik-Institut Berlin, kurz PI Berlin, geht in Photovoltaikanlagen künftig mit einem LED-Flasher auf Fehlersuche. So soll die Modulleistung im Feld in Laborqualität gemessen werden, ohne dass die Module demontiert werden. Bisher war das nur mit mobilen Labors möglich.
Wenn ein Solarkraftwerk nicht die erwartete Leistung bringt, kann das verschiedene Ursachen haben. Oftmals lassen sich Leistungsverluste auf kleinste Fehler in den Modulen zurückführen, die auf den ersten Blick unbemerkt bleiben – wie beispielsweise Mikrorisse in den Solarzellen. Damit das Kraftwerk so schnell wie möglich wieder den vollen Ertrag bringt, kommt es auf eine genaue und zügige Fehlersuche an. LED-Flasher helfen dabei, den Einfluss solcher Fehler auf die Leistung einer Solaranlage präzise zu ermitteln.
Testen bei Nacht
„Bei mobilen Laboren im Feld müssen erst mal mehrere Photovoltaikmodule demontiert werden, was natürlich Zeit kostet und weitere Defekte an den Modulen verursachen kann. Wir arbeiten deshalb lieber mit einem Triple A LED-Flasher“, sagt PI-Vorstand Paul Grunow. Der Flasher werde im Feld auf den Modultisch gesetzt, eine Demontage der Module ist also nicht nötig und die Leistungsmessung ginge schneller und preisgünstiger. Der Präzisions-LED-Flasher simuliere das Sonnenlicht so realitätsgetreu, dass die Leistung der Module sehr akkurat und unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit zu prüfen sei. „Wenn wir das Kraftwerk nachts untersuchen, hat das für den Betreiber den Vorteil, dass die Anlage keinerlei Ausfallzeiten hat“, erklärt Grunow.
Der Flasher erfüllt aber nicht nur die aktuelle IEC 60904-9 Norm, sondern auch die kommende strengere Norm. Auf der Intersolar Europe Fachmesse stellt das PI Berlin vom 22. bis 24. Juni 2016 seine Leistungsmessung vor. (nhp)