Als Franz Ehleuter ein Unternehmen zur Reinigung von Solaranlagen ins Leben gerufen hat, waren seine Erwartungen hoch und die Chance sahen gut aus. Wie steinig der Weg allerdings war, berichtet er im Interview.
Herr Ehleuter, was haben Sie vor zehn Jahren gearbeitet?
Franz Ehleuter: Damals war ich Betriebsleiter bei einem Hersteller von Autowaschanlagen. Dort habe ich in der Entwicklung und Herstellung entsprechender Technologie mein Know-how über die wirksame und effiziente Reinigung von empfindlichen Flächen sowie der Wasseraufbereitung eingebracht und erweitert. Zu dieser Zeit nahm im Allgäu die Photovoltaik richtig Fahrt auf. Für mich stellte sich die Frage: Wie lassen sich Solarmodule umfassend pflegen, damit sie über die vielen Jahre ihrer prognostizierten Laufzeit funktions- und leistungsfähig bleiben? Und das nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. So kam es, dass ich in meiner Werkstatt die ersten Prototypen unserer Reinigungsbürste zusammengesetzt habe.
Welche Aussichten hatte die Branche damals für Sie?
Aufgrund des aufkommenden Booms waren meine Erwartungen an die Branche recht groß. Damals sind rundum sehr schnell sehr viele große Solarparks entstanden, fast alle nah an staubigen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Im Gespräch mit Betreibern und Mitarbeitern von Wartungsfirmen habe ich erkannt, dass der Reinigungsbedarf definitiv vorhanden und sehr hoch ist. Dementsprechend haben wir unser Sortiment so flexibel ausgerichtet, dass mit einer Bürste eine Vielzahl von Verschmutzungen im großen Stil entfernt werden kann.
Welche Höhen und Tiefen haben Sie durchlebt?
Rückblickend war es ein recht steiniger und mühsamer Weg, weil seitens der Modulhersteller immer behauptet wurde, Reinigung sei nicht nötig – ungeachtet von Staub- und Schneedecken oder stark einsetzender Vermoosung nach längeren Regenperioden. Tatsächlich war anfangs mehr Aufklärungsarbeit notwendig als gedacht. Nachdem jetzt aber viele Anlagen mehrere Jahre in Betrieb sind, zeigen sich die Ertragsvorteile einer professionellen Modulpflege.
Was hat Ihnen Mut gemacht?
Wir arbeiten schon lange mit der Hochschule Ulm zusammen. Dort haben wir durch intensive Tests die Zertifikate und Beweise für die Notwendigkeit der Modulreinigung erhalten. Unsere Kunden haben den wirtschaftlichen Nutzen erkannt und zunehmend mehr Maschinen gekauft. Zudem erhalten wir immer mehr Anfragen und Aufträge aus dem Ausland, das macht natürlich auch Mut. Außerdem finde ich den grundsätzlichen gesellschaftlichen Wunsch nach mehr erneuerbaren Energien positiv.
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn Jahren?
Wir sind ein innovatives und offenes Unternehmen. Durch die Zunahme der Elektromobilität werden in Zukunft sicher noch mehr effizient arbeitende Photovoltaiksysteme gebraucht, die gereinigt werden müssen. Hier ist weltweit noch viel Luft nach oben. Ich erwarte also Wachstum im bestehenden Geschäftsmodell.
Welches Motto hat Sie auf Ihrem Weg geleitet?
Probleme sind zum Lösen da.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger. Abonnenten lesen das Interview in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins photovoltaik oder online auf www.photovoltaik.eu.