Der Wiener Magistrat hat einen Leitfaden für die Errichtung von Solaranlagen veröffentlicht. Dabei setzen die Autoren vor allem auf die Solaranlage als gestalterisches Element in der Architektur.
Die Verwaltung der Stadt Wien hat einen neuen Solarleitfaden herausgegeben. Unter dem Titel Gestaltung von Solaranlagen und Bauwerksbegrünung wollen die Magistratsabteilungen für Architektur und Stadtgestaltung, für Energieplanung sowie die Wiener Umweltschutzabteilung Hausbesitzern zeigen, wie diese eine Photovoltaikanlage als gestalterisches Element in der Architektur in Szene setzen können. „Egal ob mit Sonnenenergie Strom oder Wärme erzeugt wird, bei guter Planung passen Solaranlagen wundervoll ins Stadtbild“, betonen die Autoren des Leitfadens. „Die Vielfalt von Form und Design ist enorm. So gibt es filigrane Glasmodule, die lichtdurchlässig sind und sich als Fensterelemente eigenen. Solarelemente können auch als Sichtschutz am Balkon angebracht werden, oder auch zur Verschattung dienen. Manchmal scheinen Solaranlagen ganz unsichtbar, zum Beispiel Solarwärmekollektoren, die wie Dachziegel aussehen und sich somit auch für denkmalgeschützte Dächer eignen können.“
Beispiele für gelungene Einbindung
Der Leitfaden enthält viele weitere Beispiele für eine gelungene Einbindung und Gestaltung. Zusätzlich beschreibt er die einzelnen Technologien, deren Vorteile und die Kosten. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Kombination von Solarstrom und Solarwärme in Form von Hybridmodulen oder die Kombination aus Solarmodulen und solarthermischen Kollektoren. „Um den Verbrauch von fossilen Energieträgern zu reduzieren, ist es notwendig, sowohl auf Solarwärme als auch auf Photovoltaik zurückzugreifen sowie diese mit konventionellen Systemen zu kombinieren“, begründen sie ihren Schwerpunkt.
Kombination von Solarenergie und Begrünung hat Vorteile
Außerdem weisen die Autoren darauf hin, dass die Kombination von Solarenergie mit Gebäudebegrünung viele Vorteile bietet. „Gebäudebegrünung oder Solaranlage? Es muss kein entweder oder sein“, erklären sie. „Eine Kombination von beidem macht auf jeden Fall Sinn. Bauwerksbegrünung und Solaranlage ergänzen sich. Denn durch die Kühlwirkung einer Grünfläche wird der Ertrag einer Solaranlage verstärkt.“ Außerdem kann die Erde für die Dachbegrünung gleichzeitig als Ballastierung für Photovoltaikanlagen auf Flachdächern dienen.
Kleinanlagen ohne Baugenehmigung errichten
Als drittes Element enthält der Leitfaden ausführliche Anleitungen zu Fördermöglichkeiten und Genehmigungsverfahren von Solaranlagen sowie für Bauwerksbegrünung. So verweisen die Autoren darauf hin, dass durch die Novelle des Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetzes seit dem 23. Dezember 2014 die Betreiber von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 15 Kilowatt keine Genehmigung zum Bau des Generators mehr brauchen. Sie müssen dies nur bei der zuständigen Magistratsabteilung anzeigen. (su)