Trianel Energieprojekte (TEP) errichtet derzeit rund um die Gemeinde Halsdorf im Bitburger Land gleich mehrere Solarparks. Bisher ist der Solarpark Bettingen, südwestlich von Bitburg, mit einer Leistung schon fertig. Die Anlage steht auf einer Fläche von knapp elf Hektar und bringt es auf eine Leistung von 13,9 Megawatt. Der Generator wird am 5. Mai ans Netz gehen.
Weitere Anlagen sind noch in der Planung, Projektierung oder im Bau. So wird in Halsdorf, einem Nachbarort von Bettingen, ein weiterer Solarpark mit einer Leistung von 21 Megawatt entstehen. Außerdem baut TEP entlang der Autobahn A60 in den Ortsgemeinden Gindorf, Gransdorf, Orsfeld, Badem und Wilsecker weiteren fünf kleinere Anlagen, die es aber zusammen auch auf 43,6 Megawatt bringen. Damit entsteht im gesamten Bitburger Land allein mit diesen Freiflächenanlagen eine Solarstromleistung von 78,5 Megawatt. Mit dem Strom aus den Anlagen können gut 19.500 durchschnittliche 4-Personen-Haushalte versorgt werden. TEP plant in der Region noch weitere Projekte mit einer Gesamtleistung von 150 Megawatt, die bis 2025 umgesetzt werden.
Kommunale Beteiligung vereinbart
Auch um die Akzeptanz der Projekte seitens der Bevölkerung nicht zu gefährden, hat TEP die Kommunen mit ins Boot geholt. „Die Gemeinden profitieren nicht nur von klimaschonendem Strom, sondern auch von einer finanziellen Beteiligung, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz möglich ist“, erklärt Bastian Fiedler, Leiter PV-Entwicklung bei Trianel. „Das ist ein sinnvoller Weg, die betroffenen Gemeinden an der Wertschöpfung von Freiflächenanlagen zu beteiligen. So erhält die Gemeinde Bettingen jährlich eine Zuwendung in Höhe von 8.000 bis 8.500 Euro über eine geplante Laufzeit von bis zu 30 Jahren.“
Unterstützung durch die Gemeinden
Damit gehen die Projekte auch schneller ans Netz. Denn die Planung und Projektierung inklusive aller Genehmigungen ist kein Pappenstiel. „Die Entwicklung einer Freiflächenanlage nimmt rund 24 Monate in Anspruch“, erklärt Thomas Nagel, Geschäftsführer der Organic Energy, dem Projektpartner, mit dem TEP die Anlagen im Bitburger Land realisiert. „Das vertrauensvolle Miteinander, das wir mit der Verbandsgemeinde Bitburger Land erleben, ist der entscheidende Faktor für die rasche Durchführung solch komplexer Vorhaben“, beschreibt er die Lösung.
Brutvögel kartiert
Doch damit ist es noch nicht getan. So legen die Projektpartner bei der Planung der Solarparks besonderes Augenmerk auf die regionalen Bedürfnisse und den Naturschutz. So wurde über fünf Monate lang in Halsdorf und an der A60 die Brutvögel der Region kartiert und unter anderem über 30 Hektar Ausgleichsflächen für Feldlerchen geschaffen. Zusätzlich wurde noch die Niederschlagssituation bewertet werden. „Den zeitlichen Verzug, der dadurch entstanden ist, nehmen wir im Sinne des Artenschutzes gern in Kauf, müssen diesen aber an anderer Stelle wieder aufholen“, sagt Bastian Fiedler von TEP.
Kampfmittel geräumt
Außerdem haben die Projektpartner im Vorfeld die Flächen auf Kampfmittel untersucht und wurde dabei sogar fündig. So tauchten gefährliche Zünder, Sprengköpfe und Granaten sowie Panzerluken und Kettenräder aus dem 2. Weltkrieg auf, die geräumt werden mussten. Zusätzlich dazu wurde noch ein Bodengutachten erstellt und Untersuchungen nach archäologisch relevanten Funden vorgenommen. Natürlich musste vor allem für die Anlagen entlang der Autobahn auch ein Blendgutachten erstellt werden.
Solarstrom wird ins Hochspannungsnetz geschickt
Doch auch die Netzkapazitäten waren eine Herausforderung. Diese sind in der Region auf der Mittelspannungsebene bereits ausgeschöpft. Deshalb hat die neu gegründete Tochtergesellschaft TEP Netze zwei Umspannwerke errichtet – eines in Halsdorf und ein weiteres in Badem. Über diese wird der Strom aus den Solarparks gebündelt und auf die Hochspannungsebene von 110 Kilovolt transformiert und zum Verbraucher transportiert. Die Inbetriebnahme des Umspannwerks in Halsdorf ist parallel zum Netzanschluss des Solarparks im benachbarten Bettingen für den 5. Mai 2022 vorgesehen. „Derzeit werden die letzten Leitungen zur Anbindung des Solarstandorts Bettingen zum Umspannwerk verlegt“, sagt Bastian Fiedler. „Wir sind guter Dinge, bis Anfang Mai sämtliche Arbeiten abgeschlossen zu haben. Dann können wir uns mit voller Kraft unseren nächsten Solarprojekten in der Region widmen.“
Baustart für weitere Projekte im Juni
Denn schon im Juni 2022 sollen die Bauarbeiten des Solarstandorts Halsdorf sowie die Arbeiten an den Projekten entlang der A60 starten. Das dort geplante Umspannwerk in Badem wird ab dem Frühsommer 2022 gebaut. Parallel dazu erfolgt die Trassenanbindung der Freiflächenanlagen in Gransdorf und Gindorf. Die laufende ökologische Baubegleitung erfolgt mit dem Ingenieurbüro Karst aus Bitburg. Eigentlich sollten die Projekte längst fertig sein. Doch die Widrigkeiten der letzten Monate sowie der Aufwand bei der Umsetzung hat zu Verzögerungen geführt. „Aus der geplanten Winterbaustelle ist nun eine Sommerbaustelle geworden“, bedauert Bastian Fiedler. (su)
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