In der Solarbranche sind eineinhalb Jahre schon fast eine Ewigkeit. Inzwischen sind Batteriespeicher in aller Munde, ebenso Geschäftsmodelle, die nur mit Eigenverbrauch funktionieren, Power to Gas und nicht zuletzt die angeblich zu stark steigenden Strompreise. So ist es überaus sinnvoll, dass Volker Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, bereits nach 16 Monaten eine neue Auflage seines Buches „Regenerative Energiesysteme“ herausgegeben und diese Themen mit aufgenommen hat. Schon bisher war es ein lesenswertes Standardwerk, das anschaulich physikalische Grundlagen regenerativer Energiesysteme beschreibt. Es gibt einen Überblick über handelsübliche Technologien in Solarthermie, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Geothermie, Biomasse und Brennstofftechnik.
Die achte Auflage behandelt nun erstmals photovoltaische Eigenverbrauchssysteme mit Batteriespeichern in netzgekoppelten Photovoltaikanlagen. Quaschning beschreibt, wie bei kleinen Anlagen mit Eigenverbrauch der wirtschaftliche Betrieb einer Photovoltaikanlage für Stromendkunden auch ohne Einspeisevergütung möglich ist. Für Praktiker interessant dürften die Abschnitte sein, in denen er die Auslegung von Solaranlagen und Batteriespeichern und deren Auswirkung auf Eigenverbrauchsanteil und Autarkiegrad behandelt.
Auch wer sich für das große Ganze interessiert, wird fündig. Im Kapitel „Wirtschaftlichkeitsberechnungen“ geht er auf die Grundlagen zur Berechnung der Energiegestehungskosten ein und erläutert, was beim Vergleich von Strompreisen regenerativer und konventioneller Energien gerne falsch gemacht wird. Hier wird deutlich, dass ein einfacher Vergleich der Stromgestehungskosten als politische Entscheidungsgrundlage zur Wahl von Energiesystemen unzureichend ist, um volks- und marktwirtschaftliche Langzeitfolgen abzubilden. Das ist in Zeiten der Altmaier-Rösler-Strompreisbremsen gewiss ein motivierender Ansatz.