Das Forschungsinstitut CSEM in Neuchâtel hat zusätzliche Labore und Reinräume für die Photovoltaikforschung eingerichtet. Damit will das Institut die Entwicklung der Technologie weiter vorantreiben. Photovoltaik-Chefforscher Christophe Ballif hat zusätzlich den Bequerel-Preis der Europäischen Kommission bekommen.
Das Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique (CSEM) hat seine Kapazitäten für die Photovoltaikforschung erweitert. Das Photovoltaikzentrum des CSEM hat 500 Quadratmeter zusätzliche Flächen für Reinräume und 600 Quadratmeter zusätzliche Laborfläche für die Herstellung und das Testen von Solarmodulen bekommen und mit den neusten Gerätschaften ausgestattet. Diese vervollständigen die vorhandene Infrastruktur, die vor drei Jahren aufgebaut wurde, betont der Vorstand des Forschungsinstituts. Man wolle so seinen 50 Mitarbeitern ein noch besseres Arbeitsumfeld bieten, in dem sie verschiedene Photovoltaiktechnologien verbessern und erproben und damit ihr Anwendungsspektrum ausbauen.
Potenzial noch nicht ausgeschöpft
Die Forschung ist dabei bewusst auf die Industrie ausgerichtet. „Mit dieser neuen und in der Schweiz einmaligen Infrastruktur sind wir in der Lage, die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Firmen auszubauen“, freut sich Christophe Ballif, Direktor des Photovoltaikzentrums des CSEM. „Obschon sich die Sonnenenergie zügig entwickelt, wird ihr Potential nach wie vor unvollständig ausgeschöpft.“
Europäischer Preis für den Leiter
Das Photovotaikzentrum des CSEM ist erst drei Jahre alt, genießt aber schon weltweit einen guten Ruf. Zentrale Forschungsthemen sind die Entwicklung wirksamerer Solarzellen und Lösungen für die Gebäudeintegration. Für seine Forschungen an den Heterojunction- sowie Tandem- und Mehrfachsolarzellen mit Silizium als Halbleitermaterial hat Zentrumsleiter Christophe Ballif jüngst den Becquerel-Preis bekommen. Dieser wird seit 1989 von der Europäischen Kommission für herausragende wissenschaftliche und technologische Innovationen in der Photovoltaik verliehen.
Weißes Solarmodul entwickelt
Eine der innovativsten Entwicklungen des CSEM war das weiße Solarmodul. Die Forscher am CSEM entwickelten dafür eine spezielle Folie, die sich mit verschiedenen Zellzetchnologien anwenden lässt, die infrarotes Licht für die Stromproduktion nutzen. Denn die Folie ist so aufgebaut, dass sie das komplette sichtbare Lichtspektrum reflektiert. Die Markteinführung der Folie als konkretes Produkt hat jüngst begonnen. (Sven Ullrich)