Der neue Bericht von IDTechEx „Perowskit-Photovoltaik-Markt 2025-2035: Technologies, Players & Trends“ befasst sich mit den aufkommenden Markt für Perowskit-Photovoltaik. Eine kritische Analyse der wichtigsten Anwendungsbereiche hilft bei einer Prognosen über die nächsten zehn Jahre für den gesamten Solarmarkt. Die Analysten prognostizieren, dass die jährlichen Perowskit-Installationen bis 2035 eine installierte Leitung von fast 85 Gigawatt erreichen könnten.
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Perowskit-Solarzellen enthalten eine aktive Perowskit-Schicht, die als Dünnschicht in lösungsbasierten Schicht-zu-Schicht- oder Rolle-zu-Rolle-kompatiblen Verfahren abgeschieden werden kann, was sie aus finanzieller Sicht sehr attraktiv macht, da die Verarbeitung leicht skalierbar und automatisiert ist. Unter Experten in der Branche ist aber auch klar, dass dafür noch viel Forschung nötig ist. Denn Perowskite sind bislang nicht dauerhaft genug, um in die breite und großflächige Anwendung zu kommen. Perowskite sind dafür bekannt, dass sie sich bei Kontakt mit Feuchtigkeit, Luft und UV-Licht erheblich verschlechtern. Um dies zu vermeiden, ist eine hochwertige Verkapselung der Perowskit-Solarzelle zwingend erforderlich.
Tandem-Solarzellen aus Perowskiten und Silizium
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Perowskit-Solarzellen stellen daher zunehmend eine kostengünstige Ergänzung zu herkömmlichen Silizium-Solarzellen dar. Nach Ansicht der Analystin Maia Benstead von IDTechEx werden Tandem-Solarzellen aus Perowskit und Silizium den größten Anteil am gesamten Markt für Perowskite ausmachen. „Insbesondere werde ein erhebliches Wachstum für die ersten Jahre erwartet“, sagt Benstead.
Longi schraubt Moduleffizienz auf 25,4 Prozent hoch
Der Umsatz allein mit der Perowskit-Technologie wird demnach bis 2035 fast zwölf Milliarden US-Dollar erreichen. Zu den namhaften Akteuren, die derzeit Perowskit-Module entwickeln, gehören unter anderem das polnische Unternehmen Saule Technologies sowie mehrere chinesische Unternehmen, darunter Microquanta und Renshine Solar, und die japanischen Unternehmen Sekisui Chemical und Panasonic.
Um den Wirkungsgrad herkömmlicher Solarzellen auf Si-Basis weiter zu verbessern, erforschen Forscher die Integration von Perowskit-Solarzellen mit Silizium-Solarzellen in einer Tandem-Architektur. Diese Mehrfachsolarzellen verfügen über einen wesentlich höheren theoretischen Wirkungsgrad von etwa 43 Prozent. Im Sommer 2024 wurde im Labor von Longi ein Rekordwirkungsgrad von 34,6 Prozent erreicht. Oxford PV hat sogar schon eine Serienfertigung für Tandem-Module in Brandenburg gestartet.
Dünnschicht-Perowskite für drahtlose Elektronik interessant
Der Markt für drahtlose Elektronik, das Internet der Dinge (IoT), entwickelt sich demnach zu einem wichtigen Anwendungsbereich für Dünnschicht-Perowskite. In den nächsten zehn Jahren wird die Zahl der IoT-Geräte rapide ansteigen. Das Interesse an der drahtlosen Energiegewinnung in Innenräumen zur Versorgung dieser Geräte, wie Rauchmelder, Bewegungsmelder und kleine elektronische Displays, steigt.
Oxford PV: Produktion von Perowskit-Modulen gestartet
Die Versorgung dieser Geräte mit Strom durch kleine, kostengünstige Solarmodule, die eine längere Lebensdauer als Batterien haben, sei eine vielversprechende Anwendung. Mehrere Unternehmen entwickeln bereits Perowskit-PV für kleine Elektronikgeräte, darunter Saule Technologies und Perovskia, die derzeit den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten anstreben. (nhp)