Der Betreiber des Onlinemarktplatzes für Solarkomponenten Secondsol hat 2015 ein mobiles Testcenter für Photovoltaikmodule eingerichtet. „Jetzt sind wir hier am Standort in Meiningen in der Lage, für alle gängigen Modulgrößen und -typen Wareneingangsprüfungen und Schadensprüfung durchzuführen“, sagt Frank Fiedler, Geschäftsführer von Secondsol.
Modulqualität lässt zu Wünschen übrig
Dazu hat Secondsol im thüringischen Meinigen in einen neuen Prüfstand investiert, um die Qualität der Module für die Kunden noch sicherer testen zu können. Denn Secondsol testet schon seit mehreren Jahren selbst seinen eigenen Wareneingang an gebrauchten und neuen Modulen. „Vor allem in den Zeiten der Verknappung von Produkten oder des starken Preisverfalls sehen wir eine Reduktion der Modulqualität und häufig auch eine direkte Minderleistung von bis zu 5 Prozent von den Modulen“, berichtet Frank Fiedler aus der Testpraxis. „Es ist wichtig, dass wir als Branche hier aktiver werden und genauer hinschauen.“
Schadensprüfung für Versicherungen
Secondsol bietet die Modultests aber auch als Dienstleistung für Dritte an. So können etwa Planer oder Großhändler ihre Module prüfen lassen, bevor sie diese verbauen oder an ihre Kunden ausliefern. Dazu kommt noch die Möglichkeit der Schadensprüfung für Versicherungen und Installateure, die inzwischen ein fester Bestandteil der täglichen Prüfroutine geworden ist.
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Das Meininger Unternehmen versteht sich dabei als Ergänzung zu bestehenden akkreditierten Laboren. Die Thüringer setzen dabei vor allem auf schnelle Bearbeitungszeiten und attraktive Preise. Zum Testumfang der Einrichtung gehören neben der visuellen Prüfung vor allem die Leistungsmessung und die Elektrolumineszenzprüfung. Zu jedem einzelnen Test wird ein entsprechender Prüfbericht erstellt.
120 Module pro Stunde messen
Die Messungen führt Secondsol mit einem Modultester von MBJ durch. Dieser kann an alle gängigen Modulgrößen angepasst werden. Das Gerät besteht aus einem hochauflösenden Elektrolumineszenzsystem und einem LED-Sonnensimulator für die Leistungsmessung. Mit ihm kann Secondsol bis zu 120 Module pro Stunde prüfen.
Secondsol übernimmt die Auftragsabwicklung von Homenergy
Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer CSP
Sollten Kunden weiterführende Tests benötigen, die mit dem Prüfstand in Meiningen nicht realisierbar sind, arbeitet Secondsol mit dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) in Halle/Saale zusammen. Dadurch können die Meininger auch Peeltests, Bewitterungs- und beschleunigte Alterungstests für die Solarmodule und andere Komponenten vermitteln. Die Logistik zwischen den Standorten übernimmt Secondsol über den eigenen Werkverkehr. „Das ist eine sinnvolle Kooperation für beide Unternehmen“, findet Bengt Jäckel, Gruppenleiter PV-Module, Komponenten und Fertigung am Fraunhofer CSP. „Durch das Secondsol-Testcenter kann die Menge der zu prüfenden Module schnell und kostengünstig erhöht werden. Als Forschungsinstitut können wir uns so auf die Bewertung von Solarmodulen in Bezug auf alle Zuverlässigkeitsaspekte konzentrieren“, beschreibt er die Arbeitsteilung. (su)