Als erster deutscher Modulhersteller hat Solarwatt eine Cradle-to-Cradle-Zertifizierung für seine Glas-Glas-Module aus der Dresdner Herstellung bekommen. Bisher hatte nur der litauische Hersteller Solitek und die in Frankreich hergestellten Module von Sunpower eine entsprechende Zertifizierung erreicht. Mit der Zertifizierung gelten nun auch die Doppelglasmodule des sächsischen Unternehmens über den gesamten Kreislauf betrachtet ebenfalls als besonders nachhaltig. Dies reicht von der Materialbeschaffung über die eigentliche Produktion bis hin zum Recycling.
Interesse an nachhaltigen Modulen wächst
Solarwatt reagiere mit dieser Zertifizierung auf das wachsende Interesse an nachhaltigen Solarmodulen in Europa, teilt das Unternehmen mit. „Es ist uns wichtig, dass unsere Module nicht nur saubere Energie liefern, sondern auch nachhaltig hergestellt werden“, begründet Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Solarwatt, das Engagement. „Solarwatt hat seine Produktion bereits in den vergangenen Jahren entsprechend aufgestellt und bezieht zu 100 Prozent Ökostrom. Dieses Engagement wollten wir nun auch für unsere Kunden sichtbar machen und haben das anspruchsvolle Zertifizierungsverfahren eingeleitet“, erklärt Neuhaus.
Auch die soziale Verantwortung bewertet
Bei der Cradle-to-Cradle-Zertifizierung werden Produkte aller Art sowohl anhand ihrer ökologischen als auch ihrer sozialen Leistung bewertet. „Im Gegensatz zu reinen Umweltstandards wird auch die soziale Verantwortung des Unternehmens, beispielsweise anhand des UN Global Compact Self Assessment Tools, betrachtet“, sagt Annika Beck, die bei Solarwatt für die soziale Verantwortung des Unternehmens zuständig ist. Bewertet werden dabei die Kategorien Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit der Materialien, Energiemanagement und CO2-Emissionen, Wassermanagement sowie die soziale Verantwortung.
In allen Kategorien punkten
Anhand dieser Bewertung hat Solarwatt das Zertifikat in Silber bekommen. Damit liegt Solarwatt in einer mittleren Bewertung. Denn das Zertifikat gibt es mit steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit des Produkts und der Produktion in den Stufen Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin. Dabei entschiedet das niedrigste erreichte Zertifizierungslevel in einer Kategorie über das Level des gesamten Zertifikats. Wer also beispielsweise in einer Kategorie nur ein ‘Basic’ erhält, kann als Gesamtbewertung auch nur noch ein ‘Basic’ erzielen. Wer eine hohe Bewertung erreichen will, muss deshalb in allen Kategorien gleichermaßen punkten.
In den meisten Kategorien mit Gold bewertet
Solarwatt hat vor allem in den Bereichen Energiemanagement und CO2-Emissionen sowie beim Wassermanagement mit dem Goldstandard ein hohes Level erreicht. Nur in einer Kategorie schnitt das Unternehmen mit Silber ab, was zum Gesamtzertifikat in Silber führte. Die Zertifizierung wird vom unabhängigen Cradle to Cradle Products Innovation Institute vergeben. Die Bewertung der Solarwatt-Glas-Glas-Module erfolgte durch die akkreditierte Agentur EPEA. (su)
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