Ganz explizit machen wir nicht bei den typischen 70 Prozent Schluss, die man mit einer Photovoltaik-Speicher-Kombination im Eigenverbrauch erzielen kann – denn diese Fokussierung ist im Zweifelsfall im Energiesystem sogar hinderlich.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, dass alle unsere Hard- und Softwarelösungen zu diesem Ziel hinführen und auch in der 100-Prozent-Welt noch ihre Daseinsberechtigung haben.
Erneuerbare Energien haben bereits gewonnen
Die erneuerbaren Energien haben eigentlich bereits gewonnen: Wir sind in allen Belangen besser – und nun auch deutlich günstiger als alle fossil-atomaren Alternativen. Insofern muss die restliche Energiewende jetzt nur noch umgesetzt werden – was natürlich mit Bewahrungskämpfen der Verlierer dieser Entwicklung einhergehen wird. Aber davon lässt sich die Branche sicherlich nicht aufhalten.
Wichtig ist, dass wir nicht im Klein-Klein denken, sondern das große Ziel der 100-Prozent-Energiewende im Fokus behalten. Das bedeutet, dass wir Plattformen für Energiemanagement und Systemintegration aufbauen und nutzen.
Geschlossene, herstellereigene Ansätze wären hier falsch. Wir unterstützen Offenheit als Förderer des Open EMS, sowie mit unseren modularen Hardware-Plattformen.
Bürokratie und Hürden abbauen
Eigentlich brauchen wir nur Bürokratiefreiheit und das Wegfallen von künstlichen Hürden. So sollte der Smart Meter die zentrale Rolle einnehmen, die er ermöglicht und aus welchem Grund wir ihn ja auch (fast) alle bekommen werden: Stromeinspeisung und Stromverbrauch müssen den jeweiligen Wert des Stroms zu diesem Zeitpunkt abbilden.
Das fördert intelligentes Energiemanagement und Sektorkopplung und ist auch volkswirtschaftlich am günstigsten. Die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch muss dazu genauso wegfallen wie Ausschreibungserfordernisse oder sogar Eigenverbrauchsverbote. Das würde bereits im reinen Marktgeschehen funktionieren. Für den ambitionierten Ausbaupfad empfehle ich eine geringe Marktprämie, die zusätzlich zu den Vermarktungserlösen gewährt wird.
Franz-Josef Feilmeier ist Geschäftsführer von Fenecon in Deggendorf.