Das neue Speichersystem von Tesvolt unterscheidet sich schon optisch von den vorherigen Geräten: Es gibt keinen hängenden Wandwechselrichter, sondern einen Standwechselrichter in einem Schaltschrank. Der TS-I HV 80 mit integriertem Wechselrichter erweitert das Portfolio des Systemanbieters und deckt die Kundennachfrage nach Ersatzstrom und reinem Inselbetrieb im gewerblichen und sogar im industriellen Bereich ab.
Das Speichersystem kann die Energie sehr schnell speichern und wieder abgeben. Die Dauerleistung beträgt 1C für Ladung und Entladung und ermöglicht somit einen professionellen Einsatz in Gewerbe, Industrie und für Netzdienstleistungen. Der Speicher ist auf Vielseitigkeit getrimmt. Er verfügt über neue Funktionen, Mehrfachanwendungen und behält beim Monitoring und der Steuerung ganzheitlich die Sektorenkopplung unter anderem mit Ladesäulen in Echtzeit im Blick.
Der eingebaute Industriewechselrichter kommt von der Maschinenfabrik Reinhausen aus Regensburg. Der Speicherwechselrichter Gridcon PCS hat 2019 den EES Award gewonnen. Die ESS-Jury würdigte damals besonders den ganzheitlichen Ansatz zur Maximierung der Stromqualität, um harmonische Verzerrungen und asymmetrische Lastkompensationen zu beseitigen.
Umrichter verbessert Stromqualität
Das trägt zu einer deutlichen Verbesserung der Netzeffizienz bei. „Die Maschinenfabrik hat die Hardware und Software des Wechselrichters für die Bedürfnisse des neuen TS-I HV 80 angepasst“, erläutert Simon Schandert, CTO und Co-Gründer von Tesvolt. Auch deshalb komme der Umrichter nun im Tesvolt-Design zum Kunden.
Seit knapp zwei Jahren gebe es bereits Kontakt zu dem Wechselrichterhersteller, sagt Schandert, nun kommt der neue Speicher auf den Markt. Die verbesserte Stromqualität verlängert die Lebensdauer von Maschinen, weshalb sich der Speicher für Industrieunternehmen schnell rentieren kann. Der Aktivfilter stabilisiert die Spannung und Frequenz im Netz und gleicht Schieflasten, Blindleistung und Oberschwingungen im lokalen Stromnetz aus. Besonders für Firmennetze mit mehreren Werken oder in Wohnquartieren, die auf die dezentrale Eigenversorgung mit Photovoltaik, Batterien und Brennstoffzellen umstellen, ist der Speicher eine gute Option.
Foto: Tesvolt
Alleskönner mit vielen Funktionen
Besonders ist auch das eigene Energiemanagement. Tesvolt schafft damit eine Plattform zur Visualisierung und bringt zudem viele neue Funktionen mit ein. „Für ein Speicherprojekt bietet der neue Stromspeicher ziemlich jede Funktion, die man sich wünschen kann: Er kappt Lastspitzen, liefert Ersatzstrom, funktioniert für Netzbetrieb und Inselnetze, ist vielfach einsetzbar und sorgt für eine gute und gleichmäßige Stromqualität“, berichtet Schandert.
Der TS-I HV 80 nutzt wie die anderen Stromspeicher aus Wittenberg die bewährten Batteriezellen von Samsung SDI und den Active Battery Optimizer, der die einzelnen Ladezustände der Zellen effizient ausgleicht.
Flexibel nachrüstbar ist das Gerät allemal: Die Speichersysteme können jederzeit weitere Wechselrichtermodule zur Leistungserhöhung oder einen weiteren Batterieschrank TS-I HV 80 zur Energieerhöhung hinzufügen, wie ein Baukastensystem. Das System ist im Prinzip bis auf mehr als zwei Megawattstunden und knapp 1,5 Megawatt Leistung skalierbar.
Alle Energieflüsse in Echtzeit erfasst
Besonders stolz ist Schandert auf das neue Energiemanagementsystem, kurz EMS. Man könnte es als das schlaue Gehirn des Speichers bezeichnen. Es besteht aus einem Tesvolt Energy Manager und dem My-Tesworld-Portal. Hier werden alle Energieflüsse erfasst, gesteuert und überwacht, und das in Echtzeit. Die Einstellung individueller Betriebsführungsstrategien erlaubt
es sogar, unterschiedlichste Anwendungen zu kombinieren und verschiedene Zählertopologien für beliebige Anforderungen bereitzustellen.
So kann sich das System an die Bedürfnisse von Gewerbe und Industrie in jedem Projekt individuell anpassen. „Meines Wissens ist Tesvolt damit der einzige Anbieter am Markt, der diese Komplexität der Kombination verschiedener Energiedienstleistungen gleichzeitig optimieren und so mehrere Erlösströme für eine schnellere Amortisation umsetzen kann“, sagt Simon Schandert.
Das EMS des neuen Speichersystems ist als kostenfreie Basic-Version und als kostenpflichtige Pro-Version mit Zusatzfunktionen buchbar. Ein Grund dafür: Auch Tesvolt muss beispielsweise kostenpflichtige Wetterdaten in der Pro-Version bezahlen und gibt diese Kosten nur weiter.
Aber das lohnt sich: Die Pro-Funktionen liefern höhere Transparenz durch minutengenaue Auswertung der Daten oder Mehrfachfunktionen. Das jährliche Abo kostet laut Datenblatt drei Euro pro Kilowattstunde. Das entspricht 228 Euro bei einer Speichereinheit mit 76 Kilowattstunden Kapazität.
Pro-Funktionen bis Ende 2021
Zur Einführung des neuen Speichers wird Tesvolt die Pro-Version für alle bis Ende 2021 verkauften Speichersysteme für ein Jahr kostenlos zur Verfügung stellen. Der TS-I HV 80 richtet sich an Fachinstallateure. Aus diesem Grunde unterstützt der Hersteller interessierte Handwerker mit einem Schulungsprogramm und technischem Service auf dem neuen Partnerportal.
Grafik: Tesvolt
