„Bis Ende Juni dieses Jahres wurden rund 1.800 neue Speicher zwischen 30 Kilowattstunden und einer Megawattstunde laut Meldungen bei der Bundesnetzagentur installiert“, sagt Jan Figgener. Er leitet die Webseite Battery Charts und arbeitet als Gastwissenschaftler am Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik der RWTH Aachen. Dies seien in Summe rund 110 Megawattstunden, entspreche jedoch lediglich einem kleinen Bruchteil des Heimspeichermarkts, resümiert Figgener. Die meisten Speichersysteme befinden sich demnach in der Kategorie bis 100 Kilowattstunden und sind damit eher bei kleineren Gewerbefirmen installiert.
Eigenverbrauch und Netzentgelte senken
Viele Gewerbespeicher werden in Verbindung mit einer Solaranlage für den Eigenverbrauch betrieben. Zudem bieten die Systeme die Möglichkeit, Lastspitzen zu kappen und damit Netzanschlussleistungen und Netzentgelte zu reduzieren. Tritt eine Lastspitze beispielsweise durch Produktionsprozesse oder die gleichzeitige Ladung von mehreren Elektrofahrzeugen an einem Standort auf, kann diese durch den Batteriespeicher abgedeckt werden. Zudem werden auch sogenannte Pufferspeicher an manchen Schnellladesäulen für genau diesen Zweck errichtet.
Kombination der Anwendungen attraktiv
Auch dynamische Stromtarife können durch Batteriespeicher dazu genutzt werden, den Strom möglichst günstig einzukaufen. Des Weiteren werden einige Speicher für die unterbrechungsfreie Stromversorgung installiert. Dabei sind auch Kombinationen dieser Einsatzzwecke mit dem richtigen Energiemanagementsystem möglich – und das ist besonders interessant. (nhp)
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