Die Energieeffizienz der Heimspeichersysteme haben Forscher der HTW Berlin mit dem sogenannten System Performance Index, kurz SPI, bewertet. Der SPI ist eine Effizienzkennzahl, die Photovoltaikspeichersysteme in zwei Leistungsklassen vergleichbar macht. In der kleineren Leistungsklasse bis fünf Kilowatt setzte sich erneut der Hybridwechselrichter Fronius Primo Gen24 6.0 Plus gemeinsam mit der BYD Battery-Box Premium HVS 7.7 durch.
RCT Power erneut vorne
Zum zweiten Mal in Folge überzeugte in der Leistungsklasse mit zehn Kilowatt der Power Storage DC 10.0 von RCT Power mit einem SPI von 95,1 Prozent. Generell zeichnet sich eine positive Entwicklung ab: Während in der Stromspeicher-Inspektion 2020 nur ein System einen SPI (in der zehn Kilowatt-Klasse) über 93 Prozent erreichte, waren es in diesem Jahr bereits sechs Systeme.
Allerdings weisen die Forschenden auch darauf hin, dass die Unterschiede zwischen den am Markt erhältlichen Geräten immer noch beachtlich sind. Im Vergleich zu den Spitzenreitern fallen die Gesamtverluste eines weniger effizienten Systems mehr als doppelt so hoch aus.
Im Rahmen der Stromspeicher-Inspektion hat die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin seit 2018 bereits über 60 AC- und DC-gekoppelte Solarstromspeicher untersucht. Dabei konnten die Forschenden manche Pauschalaussagen widerlegen. Beispielsweise wird den Hybridwechselrichtern der DC-gekoppelten Systeme eine naturgemäß hohe Effizienz nachgesagt. Die Labormessergebnisse zeigen jedoch: Die mittleren Wirkungsgrade der untersuchten Hybridwechselrichter unterscheiden sich um bis zu zwölf Prozentpunkte. „Damit DC-Systeme ihre Effizienzvorteile ausspielen können, sind sie auf hohe Batteriespannungen von mehreren hundert Volt angewiesen“, sagt Nico Orth, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTW Berlin und Mitautor der Studie.
Hersteller haben Geräte optimiert
Dennoch bestätigen die Testergebnisse den positiven Trend: Viele Hersteller haben wichtige Stellschrauben zur Effizienzsteigerung erkannt und ihre Geräte optimiert. Von geringen Gesamtverlusten profitieren insbesondere Privathaushalte mit Wärmepumpe und Elektroauto auch noch aus einem anderen Grund. „Eine Zehn-Kilowatt-Anlage kann gemeinsam mit einem effizienten zehn Kilowattstunden-Speichersystem die jährlichen Stromkosten um bis zu 2.000 Euro senken“, kalkuliert Johannes Weniger, Initiator der Stromspeicher-Inspektion.
Weiterhin zeigt die Studie die positive Entwicklung des Markts für Photovoltaik-Speichersysteme auf. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland über 200.000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung bis 20 Kilowatt errichtet, mehr als doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Der Markt für Stromspeicher bis 20 Kilowattstunden entwickelte sich sogar noch rasanter und wuchs im gleichen Zeitraum um das Dreifache. Allein im vergangenen Jahr wurden über 130.000 Stromspeicher installiert. (nhp)
Hier finden sie die Stromspeicher-Inspektion 2022: www.stromspeicher-inspektion.de
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