Am Dienstag hat in Berlin die fünfte „Internationale Konferenz zur Integration erneuerbarer und dezentraler Energieerzeuger“ (IRED) eröffnet. Netzstabilität und die Herausforderungen der Energiewende sind die Themen, zu denen sich etwa 200 Experten aller Disziplinen auf der Konferenz austauschen.
Dabei geht es insbesondere um sogenannte Smart Grid-Lösungen im Großen wie auch im Kleinen. Philipp Strauss vom Fraunhofer IWES erklärte dazu einführend, es sei technisch definitiv machbar bei einem Zuwachs der Erneuerbaren bis 100 Prozent die Stabilität der Netze aufrecht zu erhalten. In der Diskussion über intelligente Netzwerke ginge es zunächst um politische Unterstützung, die Einbindung von wirtschaftlichen Akteuren, den internationalen Austausch in Sachen Netzstabilität und am Ende natürlich auch um den Preis.
In einer Pressekonferenz mit Forschern und Projektierern aus Deutschland, Japan, Kanada und den USA haben die anwesenden Experten dargestellt, wie es sich in den jeweiligen Ländern mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verhält und welche Lösungen und Herausforderungen daraus resultieren. Hier unterstrich Philipp Strauss die Schlüsselrolle, die Deutschland dabei zukomme. Abraham Ellis von Sandia National Laboratories aus den USA erklärte, von den Erfahrungen der Photovoltaik und der Windkraft in Deutschland könne sein Land dabei durchaus profitieren.
Kerntechnologien seien Energiemanagement-Systeme, also unter anderem die Kombination von intelligenten Zählern (Smart Meters) und Speicherlösungen, waren sich Strauss und seine Kollegen einig. Auch die Möglichkeit der Integration von Elektroautos als mobile Speicherlösung in das Smart Grid wurde von den Experten diskutiert. Damit sei dem Problem der Netzüberlastung während Erzeugungsspitzen der Erneuerbaren entgegenzuwirken. Auch ein Forschungsprojekt des Fraunhofer IWES, in dem „Energiebutler“ in Haushalten und Kleingewerbe installiert wurden, verspricht neue Erkenntnisse zu diesem Thema. Ein Energiebutler empfängt stündlich die günstigsten Strompreise und kauft Strom ein, wenn er am günstigsten ist, erklärt Strauss.
Die „Internationale Konferenz zur Integration erneuerbarer und dezentraler Energieerzeuger“ findet erstmalig in Deutschland statt. Auch in den kommenden zwei Tagen werden dort vor allem technische Errungenschaften vorgestellt, die zur Stabilität im Übertragungs- und Verteilernetz beitragen. (Jacob Paulsen)