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Abwasserverbände bauen Solarstromanlagen

Auch in Europa können Solarstromanlagen für sauberes Wasser sorgen. Zwei Klärwerke in Deutschland und Österreich setzen auf Photovoltaik, um die Stromrechnung zu entlasten.

Bisher war Photovoltaik in Verbindung mit sauberem Wasser meinst eine Domäne der Inselanlagen weit ab von Stromnetzen in Afrika, Asien und Südamerika. Aber auch ein Klärwerk inmitten Europas verbraucht sehr viel Strom. Dass Photovoltaikanlagen dabei einen erheblichen Anteil der Stromversorgung übernehmen können, damit rechnen zwei Abwasserverbände in Deutschland und Österreich.

Nachgeführte Systeme in Hessen

Insgesamt 280.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht die Kläranlage im nordhessischen Frielendorf. Um die jährliche Stromrechnung von 60.000 Euro zu entlasten, hat sich die Gemeinde entschlossen, auf dem Klärwerk eine Solaranlage zu installieren. Die liefert tagsüber den Strom für die Kläranlage. Die Anlage besteht aus sechs nachgeführten Systemen, die von Kirchner Solar aus den benachbarten Ahlheim installiert wurden.

Elf Prozent des Stromverbrauchs

Auch die Kläranlage in Trumau-Schönau in Niederösterreich soll mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, um die jährliche Stromrechnung zu drücken. Das Projekt entsteht mit Bürgerbeteiligung. Der Strom der Anlage mit einer Leistung von 220 Kilowatt soll ab September vollständig im Klärwerk verwendet werden. Damit werde der Generator immerhin elf Prozent des gesamten jährlichen Strombedarfs der Kläranlage decken, erklärt Dieter Reinfrank, Obmann des Gemeindeabwasserverbandes Trumau-Schönau. Der Energieversorger Wien Energie wird das System auf dem Gelände des Gemeindeabwasserverbandes Turmau-Schönau planen und bauen. Es ist eines der ersten Projekte, das Wien Energie mit Bürgerbeteiligung realisiert. Insgesamt verkauf der Energieversorger in der österreichischen Hauptstadt 880 Solarmodule. Dabei sichert Wien Energie dem Käufer eine Festverzinsung von 3,1 Prozent zu. (Sven Ullrich)