Der Bundesverband Wärmepumpe hat einen Leitfaden veröffentlicht, aus dem Installateure und Planer die Auslegung der Hydraulik von Wärmepumpenheizungen entnehmen können. Der BWP will auf diese Weise den Bau solcher Heizungssysteme stärker standardisieren, um Fehler bei Planung und Installation zu minimieren.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat einen Technikleitfaden für die Hydraulik von Wärmepumpenheizungen veröffentlicht. In diesem Leitfaden erklären die Fachleute von Herstellern und dem BWP, wie die Anlagen konkret zu planen sind, um effizient arbeiten zu können. „Gerade bei modernen Heiztechnologien, deren wirtschaftlicher Betrieb stark von den Systemtemperaturen beeinflusst wird, sind sorgfältige Planung, Auslegung und Installation von entscheidender Bedeutung“, betont Alexander Sperr, Referent für Technik und Normung beim BWP. „Fehler in der Anlagenhydraulik können sich schnell negativ auf die Effizienz auswirken. Vor allem bei komplexen Systemen lauern viele Fehlerquellen, aber auch bei vermeintlich einfachen Anlagen kommt es in der Praxis gelegentlich zu Planungs- und Ausführungsfehlern“
„Baukastensysteme sind im Trend“
Dem will der BWP mit dem Leitfaden begegnen, der sich konkret an die Planer und Installateure von Wärmepumpenheizungen richtet. In elf Standardschemata erklären die Autoren des Leitfaden alle gängigen Anlagenerfordernisse. „Baukastensysteme sind im Trend der Zeit“, erklärt Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des BWP. „Die Autoindustrie war da richtungsweisend. Wir wollen das Handwerk motivieren, von individuellen Einzellösungen abzusehen und sich stattdessen diese Standards zu eigen zu machen. Dahinter steckt die Erfahrung der deutschen Wärmepumpen“, begründet er die notwendige Standardisierung bei der Auslegung und Installation von Wärmepumpen. „Auch Installationsbetriebe, die sich erst seit kurzem mit erneuerbaren Energien beschäftigen, wissen so, welche Hydrauliken sich bewährt haben."
Unterschiedliche Auslegung für verschiedene Anwendungen
Die Schemata richten sich danach, für welche Anwendungen im Gebäude die Wärmepumpe die Energiequelle ist. So ist die Hydraulik anders auszulegen, wenn eine Wärmepumpe allein Warmwasser und Raumheizung bereitstellt, als wenn sie in einem bivalenten System zusammen mit einer solarthermischen Anlagen oder einem zusätzlichen Heizkessel eingebunden ist. Es spielt für die Auslegung der Hydraulik auch eine Rolle, ob die Heizungsanlage mit oder ohne Pufferspeicher läuft und wie ein eventueller Warmwasserspeicher in das gesamte System eingebunden ist. So sind in dem Leitfaden der größte Teil von Kombinationen abgebildet, wie eine Heizungs- und Warmwasseranlage im Gebäude zusammen mit einer Wärmpumpe ausgelegt werden kann. (Sven Ullrich)