Ein möglichst niedriger Energieverbrauch in Gebäuden ist möglich und eine Voraussetzung für Städte ohne Ausstoß von Treibhausgasen. Aber ohne dezentrale Erzeugung von erneuerbaren Energien wird das nicht gehen.
Städte mit Gebäuden, die ohne den Ausstoß von Treibhausgasen auskommen, sind durchaus möglich. Dabei ist ein möglichst hoher Energiestandard der Gebäude nur ein Teil der Lösung. Es ist die Voraussetzung für die komplette Versorgung mit erneuerbaren Energien. Das zeigt eine Studie des österreichischen Beratungsinstituts Lang Consulting. Die Analysten haben sich dazu zwei Wohnquartiere in Wien und in Innsbruck vorgenommen und sich angesehen, wie ein besserer Energiestandard der Gebäude zunächst zur Senkung des Energieverbrauchs führen kann.
Wachsende Städte brauchen mehr Energie
Wie die Analyse des Quartiers in Wien gezeigt hat, führt zwar eine energetische Sanierung des Gebäudebestandes bis 2050 nur zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs der Gebäude um 39 Prozent, auch wenn dann alle Gebäude energetisch saniert und neue Gebäude ausschließlich mit dem Niedrigstenergiestandard errichtet werden. Danach pendelt sich der Energieverbrauch auf das erreichte Niveau ein. Zum einen weil der Niedrigstenergiestandard unzureichend ist. Zum anderen weil der Neubau von Gebäuden zu einem höheren Energieverbrauch im Quartier führt, durch den alle energetischen Sanierungsmaßnahmen wieder aufgefressen werden.
Energieverbrauch pendelt sich ein
In Innsbruck ist die Sanierungsrate zwar geringer, doch dafür die Energieeinsparung aufgrund des Passivhausstandards, mit dem dort gebaut wird, viel höher. So kann dort der Energieverbrauch der Gebäude bis 2050 um 52 Prozent gesenkt werden, obwohl bis dahin noch nicht alle Gebäude energetische saniert sind. Trotz der neu hinzukommenden Gebäudefläche kann in Innsbruck der gesamten Energieverbrauch der Gebäude auch danach noch weiter gesenkt werden, ehe er sich auf einem niedrigen Niveau einpendelt.
Gebäude brauchen weiterhin Energie
Das zeigt deutlich: alle Maßnahmen zur Energieeinsparung haben einen sogenannten abnehmenden Grenznutzen. Um die Quartiere vollständig zu dekarbonisieren, sind die erneuerbaren Energien notwendig. Anhand des Quartiers in Innsbruck gehen die Autoren der Studie davon aus, dass es vollständig mit Erneuerbaren versorgt werden kann. Ein hoher Energiestandard ist dabei die Voraussetzung für die dezentrale Energieerzeugung und Energienutzung ohne Belastung der bestehenden Versorgungsnetze. (su)
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