Die EU strebt den Aufbau einer kompletten Wertschöpfungskette zur Produktion von Stromspeichern an. Im kommenden Jahr soll dazu ein strategischer Plan vorliegen.
Europa will selbst Batterien herstellen. Gemeinschaftlich wollen die EU-Mitgliedsstaaten die gesamte Wertschöpfungskette mit einer gesamturopäischen Batterieproduktion abdecken – von der Herstellung der Rohmaterialien über die Zelle bis hin zum fertigen Speichergerät. Bisher beginnt diese Wertschöpfungskette erst beim Zusammenbau der Speicher – sowohl für die Elektroautos als auch für stationäre Geräte. Die Zellen kommen in der Regel aus Ostasien und werden auch meist mit den dort hergestellten Rohmaterialien produziert. Marktführer ist hier China. Aber auch in Korea und Japan kaufen die Speicherhersteller ihre Batteriezellen zu.
EU braucht eigene Zellherstellung
Das soll sich perspektivisch ändern. In Brüssel sind auf Betreiber von Energiekommissar Maroš Šefčovič die Vertreter der zuständigen Ministerien in den Mitgliedsstaaten der EU zusammengekommen, um sich gegenseitig zu bestätigen, dass eine eigene Batteriefertigung eine gute Idee ist. „Wir brauchen europäische Souveränität bei Schlüsseltechnologien und die Batteriezelltechnik ist eine der wichtigsten Differenzierungsfaktoren bei der Elektromobilität”, erklärt Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, das Ansinnen. „Wenn Deutschland Premiumhersteller bleiben will, brauchen wir eine eigenständige Fertigung für Batteriezellen.”
Plan soll bis Februar stehen
Šefčovič will mit der eigenen Produktion in Europa die Sicherheit bekommen, dass die Batterien auch vorhanden sind, wenn sie gebraucht werden. Es geht ganz klar um die Unabhängigkeit von den Zulieferern in Asien. Um das anvisierte Ziel zu erreichen, baut die Kommission in Brüssel auf die Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten und die Unterstützung der Europäischen Investmentbank. Doch die Mühlen mahlen langsam. Zunächst soll bis Februar des kommenden Jahres ein strategischer Plan erarbeitet werden, wie das ausgegebene Ziel erreicht werden kann. Dieser könnte dann nach Ansicht von Šefčovič auf dem Clean Energy Industrial Forum im Rahmen der Industrietage der EU präsentiert werden. (su)