Die Handwerkskammer München fordert den massiven Ausbau von Stromspeichern. Angesichts der steigenden Erzeugung von Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen wird die Energiewende ohne Speicher nicht vorankommen.
Nachdem die Deutsche Energieagentur (Dena) bereits mehr Investitionen in Stromspeicher gefordert hat, schließt sich die Handwerkskammer München diesem Appell an. In der Debatte um die Energieversorgungssicherheit sei der Ausbau der Speicherkapazität für Strom zu beschleunigen, betont die Handwerkskammer, die für den Raum München und Oberbayern zuständig ist. „Bei der Energiewende geht es nicht nur darum, wie der Strom von A nach B kommt. Ebenso wichtig ist die Frage, wie die Energie gespeichert werden kann", erklärt Georg Schlagbauer, Präsident der Handwerkskammer München. Mit Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien werden vor allem dringend Stromspeicher benötigt, um den mit Wind- und Solarkraftwerken produzierten Strom auch längerfristig speichern zu können und bei Bedarf ins Netz einzuspeisen. „Auch in Oberbayern fehlen Speichermöglichkeiten. Darüber freuen sich momentan vor allem unsere österreichischen Nachbarn, die den überschüssigen Strom aus Deutschland billigst beziehen und ihn bei erstbester Gelegenheit teuer an uns zurückverkaufen können“, erklärt der Kammerpräsident.
Ein Mix aus Speichertechnologien
Als Stromspeicher bieten sich im Kammerbezirk beispielsweise Pumpspeicher an. Diese können Überkapazitäten aufnehmen und die Energie bei Bedarf wieder ins Stromnetz einspeisen. Ohne Batteriespeichern wird es aber auch in Oberbayern nicht gehen. „Da die Stromproduktion durch Photovoltaik und Windkraft bis 2025 erheblich steigen soll, erfordert dies ebenfalls einen massiven Ausbau der Speicherkapazitäten“, betont Schlagbauer. „Sind diese erst einmal vorhanden, kann der Strom zum Beispiel auch in andere Energieträger umgewandelt werden.“ Er verweist dabei auf die Möglichkeiten, Wasserstoff oder Methangas synthetisch zu erzeugen. Damit wäre der Ökostrom auch langfristig speicherbar. (su)