Die Wirtschaftlichkeit ist das Hauptmotiv bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe. Allerdings wird hier vor allem auf die Anschaffungskosten geschaut und weniger auf die Vorteile der Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage und einem Speicher: Unabhängigkeit und niedrige Betriebskosten.
Die Wirtschaftlichkeit spielt für 70 Prozent der Hauseigentümer die Hauptrolle bei der Überlegung, sich für eine Wärmepumpenanlage zu entscheiden. Das haben die Marktforscher von EuPD Research herausgefunden. Sie haben im Auftrag des Speicherherstellers E3/DC 1.021 Hausbesitzer zu den Themenbereichen erneuerbare Energien, Elektromobilität und Wärme befragt und ihre Ergebnisse in einer Studie zur Energieautarkie zusammengefasst.
Eigenstromnutzung muss Verkaufsargument werden
So haben sie auch nach den Hauptmotiven zum Kauf von Wärmepumpen gefragt. Hier stehen ökologische Faktoren (54 Prozent) und die Unabhängigkeit vom Energieversorger (44 Prozent) erst an zweiter und dritter Stelle nach dem Argument der Wirtschaftlichkeit. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer von E3/DC sieht hier ein Informationsdefizit. Er vermutet, dass viele Hauseigentümer die riesigen Vorteile der Nutzung von Photovoltaikstrom mit einer Wärmepumpe gar nicht kennen. „Den Kunden ist teilweise nicht klar, dass sie über Eigenstrom auch unabhängiger sind“, sagt er mit Blick auf die Argumente einer Entscheidung für eine Wärmepumpe. „Die Eigenstromnutzung sollte ein zentrales Kaufargument sein, wird aber nicht als solches kommuniziert.“
Über niedrige Betriebskosten informieren
So ist die logische Konsequenz, dass die meisten Befragten – immerhin 96 Prozent – die Senkung des Anschaffungspreises fordern, wenn sie sich für eine Wärmepumpe entscheiden sollen. 83 Prozent plädieren für eine Erhöhung der Fördergelder und fast 76 Prozent für eine Verbesserung der Technologie. Allerdings scheint hier die Wirtschaftlichkeit sehr eindimensional gedacht zu sein. Denn die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage und wahlweise auch mit einem Stromspeicher hat nicht nur den Vorteil der Unabhängigkeit, sondern senkt auch die regelmäßigen Betriebskosten im Vergleich zu einer Gasheizung, auch wenn diese noch so effizient arbeitet. Dadurch amortisieren sich die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten innerhalb weniger Jahre und das wird noch schneller gehen, je höher die Gaspreise steigen.
Immerhin ist der Absatz von Wärmepumpen in den vergangenen Jahren regelmäßig gestiegen. Inzwischen ist aber erst jede zehnte Heizung in Deutschland eine Wärmepumpe. Immerhin im Neubau hat die Wärmepumpe, die auch oft mit einer Photovoltaikanlagen und einem Stromspeicher gekoppelt wird, einen Marktanteil von etwa 30 Prozent. „Wärmepumpen müssen in Deutschland größere Marktanteile haben, ebenso wie Elektroautos“, betont Piepenbrink. „Die Sektorenkopplung kann nur funktionieren, wenn alle drei Bereiche, Strom, Wärme und Elektromobilität genutzt werden.“ (su)