Vier von fünf Befragten würden den Bau einer Kleinwindanlage weiterempfehlen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter Kleinwindbetreibern in Bayern. Dabei stehe auch die eigene Ökostromproduktion im Fokus.
Kleinwindanlagen erfreuen sich bei ihren Besitzern großer Beliebtheit. Der Verein C.A.R.M.E.N. führte Ende 2013 eine Umfrage unter rund 80 Betreibern von Kleinwindkraftanlagen in Bayern durch. Ergebnis: 80 Prozent der Befragten würden den Bau einer Kleinwindkraftanlage weiterempfehlen. Das Kürzel des Vereins steht für die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung. Im Vordergrund stünde auch die Motivation sich mit selbst produziertem Ökostrom zu versorgen, neben der Wirtschaftlichkeit und der Begeisterung für die Technik.
Per Definition in der Umfrage dürfen Kleinwindkraftanlage eine Höhe von maximal 50 Metern, eine Generatorleistung von 100 Kilowatt und einen Rotordurchmesser von 16 Metern nicht überschreiten. Die Anlagenwirtschaftlichkeit werde maßgeblich von den Anlagenkosten bestimmt. Zudem müsse die Windhöffigkeit und der Anlagenauslegung, die über die Volllaststundenzahl und Stromerträge entscheiden, einbezogen werden, heißt es in der Unfrage bei C.A.R.M.E.N.
Viele investieren zwischen 10.000 und 20.000 Euro
Die anfänglichen Investitionskosten verursachten das Gros der finanziellen Belastung. Bei der vorliegenden Umfrage lagen die Investitionen bei 28 Prozent der Anlagen demnach bei bis zu 10.000 Euro, weitere 40 Prozent der Befragten gaben Anlagenanschaffungskosten in der Größenordnung zwischen 10.000 und 20.000 Euro an. Darüber hinaus hatten jeweils 12 Prozent zwischen 20.000 und 30.000, beziehungsweise zwischen 30.000 und 40.000 Euro investiert. Zwei Umfrageteilnehmer mit Anlagenkosten über 50.000 Euro stachen aus diesem Spektrum hervor. Dabei handelte es sich jedoch um relativ alte Anlagen. Diese seien noch zu Zeiten des Stromeinspeisungsgesetzes, dem Vorläufer des aktuellen EEG, als Großwindkraftanlagen in Betrieb gegangen waren. Damit gehören die Betreiber zu den Pionieren der Windkraft in Bayern.
Ziel der Umfrage war es, die Erfahrungen der Betreiber über die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren des Kleinwindradbetriebs in Bayern zu sammeln und daraus Rückschlüsse für zukünftige Kleinwindprojekte zu ziehen. Die Auswertung hilft Interessenten, was bei der Auswahl eines geeigneten Anlagenstandortes zu beachten ist und ob Wind- und Ertragsprognosen zugetroffen haben. Sowie welche Kosten auf Anlagenbetreiber zukommen und wie ein gelungenes Anlagenkonzept aussehen kann. Durch die Befragung würde auch die Vielschichtigkeit und Komplexität des Themas deutlich. (Niels H. Petersen)
Die Ergebnisse sind auf der Internetpräsenz von C.A.R.M.E.N. verfügbar.