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Mehr Sonne für Gebäude

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt den Einsatz von erneuerbaren Energien wie Photovoltaik zur Versorgung mit Wärme und Kälte vor. Solarstrom wird bei der Ermittlung des jährlichen Primärenergiebedarfs angerechnet.

Das GEG legt die Regeln für Neubauten fest und führt die bisherigen Regelungen aus verschiedenen Gesetzen zusammen: die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Energieeinspargesetz und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Das neue GEG setzt die Gebäudeenergierichtlinie der Europäischen Union um, die den Niedrigstenergiestandard für Neubauten vorschreibt.

So hat die Bundesregierung die Vorgaben aus dem EEWärmeG übernommen, was den Einsatz von erneuerbaren Energien zur Erfüllung der Effizienzvorgaben betrifft. Diese wurde aber um die Option erweitert, dass die Bauherren diese Vorgaben nunmehr auch mit Photovoltaik und Brennstoffzellen erfüllen können. Die Wärme und Kälte im Gebäude muss anteilig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Solarstrom senkt Primärenergiebedarf

Diese Vorgabe gilt als erfüllt, wenn pro Quadratmeter Nutzfläche mindestens 0,02 Kilowatt Photovoltaik installiert werden. Voraussetzung ist, dass der Solarstrom größtenteils direkt vor Ort genutzt wird.

Eine Photovoltaikanlage senkt den Primärenergiebedarf des Gebäudes um 150 Kilowattstunden pro Kilowatt installierter Leistung und Jahr, wenn kein Speicher integriert wird. Mit Speicher werden 200 Kilowattstunden pro Kilowatt Leistung angerechnet.

Hinzu kommt, dass ab 0,02 Kilowatt pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche das 0,7-Fache des jährlichen Endenergiebedarfs angerechnet werden kann – allerdings maximal bis 20 Prozent des jährlichen Primärenergiebedarfs. Mit einem Stromspeicher steigt dieses zulässige Maximum für die Anrechnung auf 25 Prozent.

Ähnliche Regelungen gelten auch für Nichtwohngebäude. Allerdings kann hier schon mit 0,01 Kilowatt Solarleistung pro Quadratmeter Nutzfläche das 0,7-Fache des Energiebedarfs der Anlagentechnik angerechnet werden.

Gewerbebauten voll versorgen

Mit einem Speicher kann der Architekt sogar den gesamten Energieverbrauch der Anlagentechnik – nicht nur rechnerisch – mit Photovoltaik abdecken.

BSW-Solar

Sieben Forderungen der Solarbranche zum weiteren Ausbau des Marktes

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat die Entscheidung des Bundestages begrüßt, den Solardeckel abzuschaffen. Zugleich forderte er weitere Erleichterungen und legte einen Sieben-Punkte-Plan vor, um die solare Energiewende in Schwung zu bringen.

Die Solar- und Speicherbranche könnte deutlich kraftvoller dazu beitragen, dass die Klimaziele im Stromsektor erreicht werden und die Versorgungssicherheit kosteneffizient gewährleistet wird“, kommentiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Der stärkere Ausbau der Solaranlagen könnte mindestens 50.000 neue Vollzeitjobs in Deutschland schaffen.

Die wichtigsten Hindernisse derzeit sind die Belastung solarer Eigen- und Direktversorger mit der EEG-Umlage (sogenannte Strafsteuer), ungeeignete Vorgaben für die Errichtung von Megawattanlagen auf großen Industriehallen und zu viele Restriktionen bei der Standortwahl für ebenerdige Solarparks.

Anlagen fallen aus der Förderung

Völlig unklar ist bisher auch, wie die Netzbetreiber mit Solargeneratoren umgehen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fallen. Dafür bedarf es nach Auffassung des BSW-Solar keiner Anschlussförderung mehr, wohl aber der „Ermöglichung eines barriere- und diskriminierungsfreien Weiterbetriebs“.

In seinem Sieben-Punkte-Plan empfiehlt der BSW-Solar eine Verdoppelung des Ausbautempos im Jahr 2021 und eine Verdreifachung der jährlich installierten Solarleistung ab 2022. Die Kapazität der Batteriespeicher sei in den kommenden zehn Jahren gegenüber 2019 zu verzehnfachen, fordert der Branchenverband.

Foto: BSW-Solar

Solar Age

Infoportal für Architekten fortan kostenfrei

Das erfolgreiche B2B-Portal Solar Age wird künftig auf kostenpflichtige Abonnements verzichten. Das gaben Herausgeber Heiko Schwarzburger und Chefredakteur Sven Ullrich in Berlin bekannt. Das Portal richtet sich an Architekten, Gebäudeplaner, TGA-Fachplaner, Gebäudeenergieberater und die Immobilienwirtschaft.

Nun geht es darum, die Mitgliederzahl zu vergrößern und die Reichweite des wöchentlichen Newsletters zu erhöhen. Zudem bietet Solar Age seit vergangenem Jahr auch Webinare und Videos rund um die solare Architektur an.

Seit Mitte 2018 ist die Produktdatenbank auf 540 solare Bauprodukte und Produkte zur E-Mobilität angewachsen. Die Datenbank für Referenzobjekte beinhaltet bereits 163 Objekte weltweit. Auch 2020 wird der Bestand an Produkten, Videos, Referenzgebäuden oder anderen nutzwertigen Informationen gepflegt und erweitert. Solar Age bietet Interessenten darüber hinaus einen Planungsleitfaden für Solarfassaden, der gemeinsam mit Valentin Software aus Berlin entwickelt wurde.

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

Bund gibt mehr Geld für klimafreundliche Heizungen

Seit Jahresbeginn gibt es mehr Geld für den Umstieg von Öl und Gas auf erneuerbare Energien, wenn die alte Heizung gegen eine Wärmepumpe oder eine Solaranlage ausgetauscht wird. Bis zu 35 Prozent gibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zu den Investitionskosten dazu, sowohl im Neubau als auch im Rahmen einer Modernisierung. Wenn eine Ölheizung ersetzt wird, übernimmt das Bafa sogar bis zu 45 Prozent der Investitionskosten. Mit dabei sind auch die teilweise Übernahme der Entsorgungskosten für die Altgeräte. Außerdem gibt es eine Unterstützung für den Einbau effizienter Flächenheizungen und für die Erschließung von Wärmequellen. Einen Überblick bietet das Merkblatt des Bafa:

Foto: BSW-Solar

Bundesverband Wärmepumpe

Immer mehr Bauherren setzen auf Umweltwärme mit Wärmepumpen

Der Anteil der Wärmepumpen am Heizungsmarkt in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Sie bilden weiterhin die beliebteste Technologie, um Neubauten zu beheizen. Das unfaire Energiepreisgefüge macht es der Technologie aber schwer – besonders bei der Heizungsmodernisierung.

Schon zum dritten Mal in Folge ist die Wärmepumpe in Deutschland im Neubau die beliebteste Heiztechnologie. Das geht aus den Zubauzahlen des vergangenen Jahres hervor, die der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) veröffentlicht hat. Demzufolge konnten die Anbieter von Wärmepumpen im Vergleich zu 2018 sogar noch Boden gutmachen. Denn immerhin 45,9 Prozent der genehmigten neuen Wohngebäude in Deutschland werden mit solchen Systemen beheizt. Ein Jahr zuvor lag der Anteil der Wärmepumpe noch bei 43,7 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil neuer Erdgasheizungen ist von 41 Prozent im Jahr 2018 auf 38,7 Prozent im letzten Jahr gesunken.

Wärmepumpe setzt sich gegen Heizkessel durch

Auch die absoluten Zahlen können sich sehen lassen. Denn insgesamt ist der Absatz von Wärmepumpen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 23 Prozent angestiegen. Wurden 2018 noch 51.527 neue Wohnhäuser mit Wärmepumpen ausgestattet, waren es ein Jahr später schon 63.512 Bauherren, die auf Umweltwärme setzen. Mit dem Anstieg der Baugenehmigungen um weniger als 2.000 ist dieses Wachstum nicht zu erklären. Vielmehr scheint sich die Umweltwärme gegen die Erdgaskessel immer mehr durchzusetzen.

Anreize helfen im Neubau

Dabei setzen die Bauherren vor allem auf einfache Systeme, die Wasser oder Luft als Wärmequelle nutzen. Der Anteil der Geothermie ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Diese Technologie hat einen Anteil am gesamten Wärmepumpenmarkt im Segment der Wohngebäude von nur noch 7,3 Prozent. „Es ist erfreulich und wichtig, dass sich der Trend im Neubau kontinuierlich in Richtung erneuerbarer Heizungssysteme entwickelt”, sagt Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP. „Eine große Rolle spielen dabei die staatlichen Anreizprogramme für energieeffizientes Bauen.“

Sabel fordert die Bundesregierung auf, diesen Trend durch entsprechende Rahmenbedingungen weiter zu verstärken, sodass die Wärmepumpe auch bei der Heizungsmodernisierung immer stärker berücksichtigt wird. „Denn ein wirklicher Technologiewechsel und eine echte Energiewende im Heizungskeller haben bislang noch nicht stattgefunden”, warnt Sabel vor zu viel Euphorie.

Energiepreisgefüge verändern

Wichtig dabei ist vor allem das Energiepreisgefüge. Denn der teure Strom mit seinen vielen Umlagen, Aufschlägen und Steuern kann mit den billigen und subventionierten fossilen Energieträger Gas und Öl nicht mithalten. Zwar nutzen immer mehr Hauseigentümer den Solarstrom vom eigenen Dach für den Betrieb der Wärmepumpe. Doch der Reststrom kommt immer noch aus dem Netz. „Die deutliche Senkung des Strompreises muss fester Bestandteil des geplanten nachhaltigen Konjunkturprogramms gegen die Corona-Rezession sein”, schlägt Martin Sabel vor. „Die deutsche Heizungsindustrie sollte im Bereich der erneuerbaren Technologien jetzt erst recht durch entsprechende politische Rahmenbedingungen gestärkt werden, um auch im internationalen Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können.”

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