In Österreich ist das Antragsverfahren für eine Photovoltaikförderung ohne Pannen gestartet. PV Austria sieht in den geänderten Förderbedingungen eine richtungsweisende Entscheidung der Regierung in Wien. Künftig sollte der Eigenverbrauch im Mittelpunkt stehen.
Die Photovoltiakförderung in Österreich ist in diesem Jahr ohne Komplikationen gestartet. Anders als in vorhergehenden Jahren brach der Server der Ökostromabwicklungsstelle (Oemag) in Wien nicht unter der Flut der gleichzeitg eingehenden Anträge zusammen. Denn die Antragsteller müssen schnell sein, um überhaupt einen Anteil am Fördertopf zu bekommen. Schließlich ist dieser nur mit acht Millionen Euro gefüllt. Das heißt es: Schnell ein Ticket ziehen und die Angaben später vervollständigen.
Einspeisevergütung gesunken
Der Bundesverband Photovoltaik Autria (PV Austria) lobt die gute Vorbereitung der Oemag, die offensichtlich aus den Pannen in der Vergangenheit gelernt hat. Allerdings war in diesem Jahr auch der Andrang auf die Förderung etwas geringer als in den letzten Jahren. Das liegt unter anderem an der drastisch gesunkenen Einspeisevergütung. Während die Vergütung im vergangenen Jahr noch 11,5 Cent pro Kilowattstunde betrug, liegt sie in diesem Jahr bei nur noch 8,24 Cent pro Kilowattstunde.
Eigenverbrauch wird immer attraktiver
PV Austria sieht diese Entwicklung dennoch als richtungsweisend für die künftige Förderung. „Das oberste Ziel ist es, die Photovoltaik in den nächsten Jahren in Richtung voller Marktfähigkeit zu führen“, betont Hans Kronberger, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. „Dazu ist entscheidend, dass das Fördersystem an die dramatische Marktentwicklung angepasst wird.“ Schließlich seien die Kosten für die Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren enorm gesunken. Inzwischen liegen die Gestehungskosten für Solarstrom schon deutlich unter den Bezugskosten für elektrischen Strom vom Energieversorger.
Förderung auf Investitionszuschuss umstellen
Dadurch bestehe ein hoher Anreiz, den Solarstrom vom Dach gleich selbst zu verbrauchen, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Die Regierung in Wien zieht aus dieser Entwicklung die Konsequenz, indem sie zwar die Einspeisevergütung drastisch gesenkt, aber dafür den Investitionszuschuss, der ebenfalls zur Förderung gehört, um zehn Prozent anhebt. PV Austria befürwortet mit Blick auf die steigende Attraktivität des Eigenverbrauchs, künftig die Förderung ausschließlich auf einen einmaligen Investitionszuschuss zu konzentrieren, statt wie bisher auf die 13-jährige Tarifunterstützung zu setzen. „Mit dem neuen Investmodell könnte ab 2017 mehr als die doppelte Menge an Photovoltaikanlagen ohne Mehrkosten errichtet werden“, rechnet Hans Kronberger vor. „Die Pläne für eine Optimierung der Förderung liegen so gut wie fertig im Wirtschaftsministerium. Es geht jetzt darum, das aktuelle Ökostromgesetz so schnell wie möglich zu reformieren und durch das Parlament zu bringen“, sagt er. (Sven Ullrich)