Forscher haben einen neuen Solarkollektor aus Kunststoff entwickelt. Er kann den Wasser- und Wärmebedarf eines Hauses zu 62 Prozent decken. Zudem ist die Solaranlage kostengünstig und ästhetisch zugleich.
Im Rahmen des europäischen Verbundprojekts SCOOP hat ein Konsortium unter Koordination des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE Solarkollektoren aus Kunststoff entwickelt. Das Kürzel SCOOP steht für Solar Collectors Made of Polymers. Die Plastikkollektoren verbinden Funktionalität, Kostenbewusstsein und Ästhetik miteinander. Die Demonstrationsanlagen des Projektpartners Aventa decken über 60 Prozent des Gesamtverbrauchs für Heißwasser und Heizung von 34 Reihenhäusern im Passivhausstandard. Sie wurden Anfang Oktober 2014 der Öffentlichkeit präsentiert.
In der norwegischen Reihenhaussiedlung Stenbråtlia wurden an der Südseite der Dächer Solarkollektoren aus Kunststoff des norwegischen Unternehmens Aventa eingebaut. 62 Prozent des Gesamtverbrauchs für Heißwasser und Heizung können über die Kunststoffkollektoren gedeckt werden. Aus der Mustersiedlung für energieeffizientes Bauen wurde ein Vorzeigeprojekt für die Solar- und Baubranche, das mit den integrierten Kunststoffkollektoren den Wünschen von Architekten und Bauherren gerecht wurde. „Die Siedlung demonstriert, dass gutes Raumklima, erneuerbare Energien und Design erfolgreich miteinander verbunden werden können“, sagt Egil Wahl, OBOS-Projektleiter.
Ästhetisch integriert
Für den zuständigen Architekten von OBOS, Hans Dahl, steht die Siedlung für „die Zukunft nachhaltiger Bauprojekte, in denen Solarkollektoren mit der Gebäudehülle verschmelzen“, und so neben den energetischen Vorteilen auch einen visuellen Anreiz für die Bewohner bieten. Dahl war in der frühen Phase für das Projekt und somit den Einsatz der Solaranlage als Hauptenergiequelle für das Heizen verantwortlich. Seiner Meinung nach ist es unerlässlich, dass Solarkollektoren ästhetisch in die Gebäude integriert werden. (nhp)