Die Energiesparabteilung von RWE arbeitet mit dem KWK-Hersteller Senertec zusammen. 100 Kunden sollen an einem Pilotprojekt mit einer neuen Steuerungstechnik teilnehmen. Überschüssiger Strom soll an der Börse verkauft werden.
Der Dachs, die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (Mikro-KWK) von Senertec, kann nun mit der Steuerungstechnik des Energiekonzerns RWE betrieben werden. Der Versorger habe die Technologie bei einem Pilotprojekt entwickelt. Dabei seien Mikro-KWK-Anlagen in Privathäusern betrieben werden. Ziel war es, die Wärme- und Stromerzeugung optimal an den eigenen Verbrauch anzupassen, um so Betriebskosten zu sparen. Die Software Easy Optimize richtet die Betriebszeiten der Mikro-KWK-Anlagen erstmals an den Stromverbrauchsspitzen im Haushalt aus. Dadurch erhöhe sich die Wirtschaftlichkeit ohne beim Heizkomfort oder der Warmwasserversorgung abstriche zu machen, verkündet das Unternehmen. Problem bisher: Herkömmliche Anlagen produzieren Wärme und Strom, auch wenn sie gerade nicht benötigt werden und speisen sie ins Netz ein.
Zum Start der Steuerungstechnik sollen zunächst 100 Dachs-Kunden teilnehmen und dafür eine feste Gutschrift erhalten, so der Plan. Zudem werde RWE Effizienz den eingespeisten Strom vieler einzelner KWK-Anlagen gebündelt an der Strombörse verkaufen. Die jährlichen Betriebskosteneinsparungen beziffern RWE und Senertec unter den aktuellen Rahmenbedingungen auf etwa 250 Euro. Dabei werde ein Dachsmodell mit 5,5 Kilowatt elektrischer Leistung und 7.500 Kilowattstunden Stromverbrauch unterstellt. “Das Potential in all diesen Segmenten ist enorm und noch lange nicht ausgeschöpft", sagt Michael Boll, Geschäftsführer des Schweinfurter Unternehmens Senertec.
Darüber hinaus sei die intelligente Vernetzung ein weiterer wichtiger Schritt um die Vorgaben der Bundesregierung zu erfüllen. Der KWK-Stromanteil am Strommix soll sich bis 2020 auf 25 Prozent erhöhen. (nhp)