Mit dem Bau des Solarparks La Boverie unternimmt die Stadt Payerne im Kanton Waadt den nächsten Schritt zur Stromautarkie. Die Freiflächenanlage deckt den Strombedarf der Stadt zur Hälfte und ist ein zentraler Teil des Gesamtkonzepts von Payerne, sich künftig komplett selbst mit Solarstrom zu versorgen.
Der Projektentwickler Greenwatt mit Sitz im Schweizerischen Granges-Paccot im Kanton Freiburg hat mit dem Bau des Solarparks La Boverie in Payerne begonnen. Nach Angaben des Unternehmens wird es mit einer Leistung von sechs Megawatt die bisher größte Solaranlage der Schweiz sein. Er ist Teil des Gesamtprojekts Solarpayerne. Damit will die Stadt im Kanton Waadt sich künftig komplett selbst mit Solarstrom versorgen.
Landwirtschaftliche Nutzung bleibt weiterhin möglich
Der Solarpark entsteht auf einem Gelände in La Boverie, dem Industriegebiet der Stadt. Insgesamt sollen Module mit einer Gesamtfläche von gut 38.000 Quadratmetern so aufgeständert werden, dass die landwirtschaftliche Nutzung weiterhin möglich ist. Konkret soll die Fläche unter der Anlage als Weidegebiet für aussterbende Schafrassen genutzt werden. Nach Berechnungen der Planer wird die Anlage jährlich etwa sechs Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit wäre der Strombedarf der Stadt zur Hälfte gedeckt.
La Boverie bleibt Bauland
Der Solarpark soll noch bis zum August dieses Jahres fertig werden. Die acht Millionen Franken Investitionssumme für die Anlage bringt Greenwatt auf. Dafür vermarktet das Unternehmen den ins Netz eingespeisten Strom. Greenwatt wird auch für den Betrieb und die Wartung der Anlage verantwortlich sein. Zudem wird der Solarpark nach 25 Jahren zurückgebaut, falls bis dahin keine andere Entscheidung getroffen wird. Denn La Boverie bleibt Bauland. Sollte sich ein Industrieunternehmen entscheiden, sich dort ansiedeln zu wollen, werden die Solarmodule in diesem Bereich abgebaut und auf das Dach des neuen Unternehmens installiert.
Stromautarkie erreichen
Der Solarpark La Boverie ist nur ein Teil des Gesamtkonzepts von Payerne, die Stromautarkie der Stadt zu erreichen. Neben der Freiflächenanlage sind eine Reihe von Photovoltaikanlagen auf den städtischen Gebäuden geplant. Neben Privatgebäuden werden auch auf den Dächern des Veranstaltungszentrums Halle des Fêtes und der Bâtiments des Services d'exploitations Generatoren entstehen. Auch die Kantone Freiburg und Waadt haben bereits zugestimmt, auf dem Dach des interkantonalen Gymnasiums eine Anlage zu installieren. Ein Teil dieser Dachanlagen liefert bereits Strom. Am Ende sollen in der gesamten Stadt Solarmodule mit einer Fläche von 100.000 Quadratmetern installiert sein, die rechnerisch den gesamten Strombedarf von Payerne decken. (su)