Auf der Intersolar im Mai haben Sie sich über Neuheiten informiert. Und Bingo! Bei Kostal haben Sie sogar ein komplettes Speichersystem gewonnen. Was machen Sie damit?
Ingo Pletzinger: Wir informieren uns jedes Jahr auf der Intersolar über Neuigkeiten auf dem Photovoltaikmarkt, insbesondere über Speichersysteme und Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität. Die Branche ist so schnelllebig, da nimmt man immer was mit. Bei Kostal haben wir an einer Aktion teilgenommen und gleich den Hauptpreis erhalten. Damit haben wir natürlich nicht gerechnet. Uns ist aber schon eine tolle Möglichkeit eingefallen, das System zu nutzen.
Jetzt machen Sie es aber spannend …
Wir haben in Eslohe nicht nur unseren Firmensitz, sondern auch ein Musterhaus, in dem wir unseren Kunden die neueste Technik direkt vor Ort zeigen können. Das umfasst unser gesamtes Angebot – von der Heizungsinstallation, Sicherheits- und Pooltechnik bis hin zur digitalen Vernetzung mit Smart Home. Bisher hatten wir allerdings noch kein Stromspeichersystem mit Photovoltaik installiert. Mit dem Plenticore plus in Kombination mit der Battery Box von BYD können wir unseren Kunden nun die nachhaltige und effiziente Zukunftstechnologie der Photovoltaik näherbringen.
Interessieren sich Ihre Kunden für Stromspeicher?
Eindeutig ja. Wer sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach setzt, der beschäftigt sich damit und informiert sich. Und da landet man schnell bei Kostal, dem Sieger der Teststudie von der HTW in Berlin. Solch eine unabhängige Studie ist immer ein perfektes Argument – vor allem, wenn man sieht, wie viel man letztendlich an Strombezugskosten spart. Der Kunde kann sicher sein, dass er das effizienteste Photovoltaik-Speicher-System erhält, das derzeit auf dem Markt ist.
Haben Sie schon solche Systeme verbaut – bevor Sie den Preis in München abräumen konnten?
Natürlich haben wir den Plenticore plus schon mit der Battery Box verbaut. Ich setze die Kombination gerne ein, da sie neben dem Nutzen für meine Kunden – wie eben schon erwähnt – auch für uns Vorteile bietet. Zum Beispiel ist der Wechselrichter so vielfältig einsetzbar, dass ich ihn nahezu bei jedem Dach verwenden kann. Das spart mir Zeit bei der Auslegung. Die breiten Leistungsklassen von 4,2 bis zehn Kilowatt sind dafür natürlich auch super.
Wie viel Prozent Ihrer installierten Anlagen statten Sie mit einem Speicher aus? Wie viele Speicher haben Sie schon verbaut?
Da sollte ich erst einmal erwähnen, dass wir zum Großteil Privatkunden haben. Sie machen gut 80 Prozent unserer Aufträge aus. Der Rest kommt aus der Landwirtschaft und der Industrie. Dabei verbauen wir rund 50 Prozent der Photovoltaikanlagen direkt mit einer Batterie. Auch haben wir schon einige Systeme komplett ausgestattet – mit Wechselrichter, Speicher und Wallbox für das Elektroauto. Die Kundenanforderungen gehen definitiv immer mehr auf zukunftsweisende Technik.
Und in der Nachrüstung?
Es gibt auch Kunden, die ihre Anlage nachrüsten wollen. Da sind wir eher in der Warteschleife. Aktuell gehe ich davon aus, dass hier in den nächsten Jahren einiges passieren wird. Die ersten Solaranlagen fallen dann aus der Vergütung raus, da lohnt sich eine Nachrüstung beziehungsweise der Austausch des Wechselrichters gegen ein neues, effizienteres System mit Batterie für den Eigenverbrauch. Auch das können wir mit dem Plenticore abdecken.
Beim Plenticore gibt es eine Besonderheit: Dieser Hybridwechselrichter ist immer für den Anschluss von DC-Batterien vorbereitet. Aber man braucht einen Freischaltcode, um diese Option zu aktivieren. Wie kommt das bei Ihren Kunden an?
Dass man die Batterieoption später zahlt, kommt super an. Obwohl es immer mehr Kunden gibt, die direkt einen Speicher installieren möchten, sind viele unschlüssig. Einige möchten warten, ob es in den nächsten ein, zwei Jahren eine neuere Technik gibt oder die Preise sinken. Und dass sie die Freiheit haben, ihre Entscheidung zu vertagen, und nicht sofort den Preis für die Batterieoption mitzahlen müssen, tut einfach gut – sowohl dem Gewissen als auch dem Geldbeutel.
Wenn Sie sich etwas zum Gerät wünschen könnten, was wäre das?
Der einzige kleinere Verbesserungsvorschlag, den ich hätte, wäre eine Notstromfunktion! Obwohl die in Deutschland eigentlich nicht benötigt wird, denn wann hat man mal lange Stromausfall? Das ist ja eine absolute Seltenheit. Dennoch fragen viele Kunden diese Funktion an. Besonders schön wäre es, wenn man diese – ähnlich wie die Batterieoption – optional oder nachrüstbar anbieten könnte.
Ingo Pletzinger
führt die Geschäfte der Firma Pletzinger Elektrotechnik aus Eslohe im Sauerland. Das Unternehmen wurde vor 25 Jahren gegründet und hat derzeit 13 Mitarbeiter. Der Fachbetrieb für Elektroinstallationen bietet neben Photovoltaik und Stromspeichern auch umweltfreundliche Heizsysteme, Netzwerktechnik und Sicherheitstechnik an. Seine erste Photovoltaikanlage hat Ingo Pletzinger schon 1999 installiert, in seinem Nachbarort.
Foto: C. Lüke