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Sicherheitsstandards für Smart Meter fehlen immer noch

Bisher gibt es noch keine Mindeststandards für die Sicherheit von intelligenten Stromzählern. Der Prozess der Standardisierung läuft seit fünf Jahre. Nur Ergebnisse gibt es noch keine.

Der Bundesverband für IT-Sicherheit (TeleTrust) kritisiert die Verzögerungen bei der Regulierung von Smartmetern. Die laufenden Projekte zu diesem Thema nicht zügig zum Abschluss gebracht, wirft der Verband der Bundesregierung vor.

Bisher keine Mindeststandards festgelegt

Der Umbau der Energienetze zum Smart Grid ist eine der wesentlichen Grundlagen der Energiewende, die auf dezentrale Erzeugung und Verteilung von Strom setzt. „Eine der dafür notwendigen intelligenten Komponenten sind Smart Meter, die intelligenten digitalen Stromzähler, die unter anderem auch dynamische Tarife ermöglichen. Um eine Integration beziehungsweise Steuerung in intelligenten Energienetzen abzusichern, ist anspruchsvolle IT-Sicherheit nötig“, betont der Verband. „Das haben auch alle Beteiligten erkannt – aber bei der zeitnahen Umsetzung hapert es. Seit zirka drei Jahren werden die Mindestsicherheitsanforderungen für Smart-Meter-Infrastrukturen in Deutschland standardisiert.“ Bisher liegt allerdings noch kein Ergebnis vor, obwohl im Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht, dass die Standardisierung bis Mitte dieses Jahres fertig sein sollte. Die gesetzlichen Grundlagen für die Definition von Sicherheitsanforderungen für Smart Meter existieren sogar schon seit 2008.

Behindert die Energiewende

„Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat bisher keine verbindlichen Standards veröffentlicht beziehungsweise diese in die Gesetzgebung eingebracht“, stellt TeleTrust ernüchtert fest. „Auch eine Adaption der bisher noch nicht verabschiedeten Sicherheitsstandards auf andere Komponenten im künftigen Energienetz, wie beispielsweise intelligente Ortsnetzstationen oder Energiemanagementsysteme, fehlt. Verbindliche Normen zur Absicherung des intelligenten Energienetzes gibt es daher nicht. Dies behindert und verzögert den raschen Aufbau der für die Energiewende benötigten sicheren kritischen Infrastruktur“, betont der Bundesverband. Er warnt vor den Risiken, die entstehen, wenn die bisher verbauten und teilweise unsicheren Komponenten weiterhin in Deutschland zum Ausbau des intelligenten Energienetzes eingesetzt werden. „Hackern wird dadurch die Chance eröffnet, die Energieversorgung und damit große Bereiche der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens mit einem Klick nachhaltig stören zu können“, wissen die IT-Sicherheitsexperten. „Es ist nun schnelles Handeln aller Verantwortlichen notwendig, um die Versorgungssicherheit der deutschen Bevölkerung und der Industrie mit Elektrizität weiterhin zu gewährleisten.“ (su)