Der Industriekreis Batterietechnologie des VDMA hat eine Roadmap veröffentlicht, in der Experten der Branche den konkreten Entwicklungsbedarf der Batterieherstellung aufzeigen. Die größten Herausforderungen sind unter anderem die Skalierung und die Verbesserung der Qualität bei gleichzeitiger Kostensenkung.
Der Industriekreis Batterieproduktion beim Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) hat eine Roadmap zum Thema Hochleistungsenergiespeicher veröffentlicht. Im Mittelpunkt stehen die Technologien zur Herstellung solcher Batteriespeicher. „Die Roadmap offenbart die prozesstechnischen Herausforderungen, vor denen Batteriehersteller bei der Volumenproduktion stehen und zeigt mögliche Lösungen mit einer Perspektive bis 2030“, erklärt Peter Haan, Leiter Business Development OEM/Batterieproduktion bei der Industry Automation Division der Siemens AG. Haan ist außerdem Sprecher des Lenkungskreises VDMA Batterieproduktion. „Die Roadmap ist das Ergebnis eines breiten, zielorientierten Dialogs des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus mit Batterieproduzenten, Anwenderindustrien und Produktionsforschung.“
Die großen Herausforderungen
„Durch den Vergleich der Anforderungen der Batteriehersteller mit den Lösungsangeboten des Maschinen- und Anlagenbaus wurde die Notwendigkeit von Technologiedurchbrüchen offenbar“, betonen die Autoren der Roadmap. Sie haben daraus den konkreten Forschungsbedarf für die Produktionstechnologie in 15 Kernbereichen abgeleitet. Die größten Herausforderungen sehen sie in der Prozessstabilität bei gleichzeitiger Erhöhung des Produktionsdurchsatzes, in der Skalierbarkeit auf die Volumenproduktion, in der Nachhaltigkeit und vor allem in der Qualitätssteigerung bei gleichzeitiger Kostensenkung. Die Roadmap gibt Handlungsempfehlungen, wie das Potenzial von Industrie und Forschung im Bereich der Batterieproduktion gezielt genutzt werden kann. „Pilotlinien, der Zugang zu internationalen Großprojekten und die Fähigkeit, komplette Linien anzubieten, sind wichtige Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Batteriemaschinenbaus“, fasst Haan zusammen. „Mit Aktivitäten zur Linienintegration, zur Lebenszykluskostenbetrachtung und zur Gemeinschaftsforschung hat VDMA die Implementierung bereits angestoßen.“
Zahlreiche Experten saßen am Tisch
Die Roadmap entstand im Rahmen von fünf Workshops mit 240 Experten aus unterschiedlichsten Instituten der Branche. So waren neben dem VDMA Batterieproduktion auch Experten des Chair of Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen und des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) an der Erstellung des Papiers beteiligt. „Wir haben es geschafft, alle Akteure zusammenzubringen. Wir haben gezeigt, was für ein breites Know-how zum Thema Batterieproduktion in Deutschland vorhanden ist“, freut sich Eric Maiser, Leiter VDMA Batterieproduktion. Die Fachleute haben zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht. Sie haben die aktuelle Situation der Branche analysiert. Im zweiten Schritt haben sie die Technologiealternativen für die Produktionstechnik detailliert bewertet und auf den Zeitraum bis 2030 projiziert. In Zentrum standen dabei großformatige Lithium-Ionen-Batterien. (su)