Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hat das Stromgesetz am Sonntag angenommen. Nun soll der Ausbau der erneuerbaren Energien forciert werden. Die Wähler haben damit auch die Energiestrategie 2050 bekräftigt. Jetzt müssen Bund und Kantone für eine schnelle Umsetzung sorgen, fordert die Schweizerischen Energie-Stiftung, kurz SES.
Das Abschalten der letzten AKW hierzulande hat kaum zu den Preisspitzen der vergangenen Jahre beigetragen. Zudem wurden keine substanziellen Netzengpässe verursacht. Die Strompreise sind derzeit etwa wieder so niedrig wie im vergangenen Jahrzehnt. Dies ist das Kernergebnis einer aktuellen Studie.
Die Abschaltung der drei verbliebenen Atommeiler wird von Umweltverbänden bejubelt. Zu Recht, denn es ist ein wichtiger Tag für die Energiewende. Allerdings: Das Großreinemachen hat noch nicht einmal begonnen. Denn die Nuklide machen sich nicht einfach aus dem Staub.
Raus oder rein, oder Stand-by? Wenn es um die Zukunft der Atomkraft geht, verstecken sich die Unionsparteien und die FDP hinter nebulösen Floskeln. Bedenkenlos spielen sie mit nuklearen Risiken – zumindest gedanklich. Derweil fließen in Fukushima rund eine Million Tonnen radioaktives Abwasser ins Meer.
Die Telekom beerdigt die Münzzahlung an den letzten Fernsprechern. Ende Januar 2023 werden schließlich die gelben Zellen oder metallischen Installationen oder Magenta-Stationen abgebaut und verschrottet. Sie hatten ihre Zeit, wie Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke, Ölheizungen und Autos mit Verbrennungsmotoren.
Sollen die drei letzten deutschen Atomreaktoren länger laufen als bis zum Jahresende 2022? Unser Nachbar Frankreich zeigt, dass ein Land mit Atomkraft von russischem Gas unabhängig sein kann. Aber nur auf Kosten anderer Länder.
Die Ampelkoalition tagt, beschließt, verwirft und beschließt erneut: Offenbar sind die Spekulationen in den Energiemärkten nur schwer in den Griff zu bekommen. Kein Wunder, denn ohne die Verhinderer aus der abgewählten Koalition aus Unionsparteien und Sozialdemokraten gäbe es diese Blase nicht. Jahrzehntelange Versäumnisse lassen sich nicht innerhalb weniger Monate reparieren – oder doch?
Zumindest über eine Laufzeitverlängerung der drei noch bis zum Jahresende laufenden deutschen AKWs „müssen wir reden“, meinen soagr Teile der Grünen und der SPD. FDP, CDU/CSU und natürlich die AFD plädieren gar grundsätzlich für längere Laufzeiten, sogar für den Wiederbetrieb bereits abgeschalteter AKWs.
Die Ausschüsse für Umwelt und Wirtschaft des EU-Parlaments haben gegen die Aufnahme von Atomkraft und fossilem Gas in die EU-Taxonomie gestimmt. Die Deutsche Umwelthilfe, kurz DUH, bewertet dies als einen wichtigen Etappensieg gegen das Greenwashing beider Technologien.
Mit seinem Ruf nach längeren Laufzeiten offenbart sich der bayerische Ministerpräsident als gewissenloser Unterstützer Putins. Denn auch die deutschen Atommeiler sind auf Brennstäbe von Russlands Staatskonzern angewiesen. Das zeigt der neue Uranatlas, der soeben erschienen ist.
Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke zwingen dazu, deutlich häufiger Solaranlagen und Windräder in der EU abzuschalten. Deshalb gehen erhebliche Mengen an Ökostrom verloren. Das zeigt eine neue Kurzstudie des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag der Energiegenossenschaft Green Planet Energy.
Anfang der Woche kam es zu extremen Energiepreisunterschieden am Spotmarkt, wo kurzfristig verfügbare Energiemengen gehandelt werden. Nachbar Frankreich musste im europäischen Vergleich die höchsten Preise pro Megawattstunde zahlen. Laut dem Branchenverband BEE verdeutlicht das den Irrweg einer atomaren Energiepolitik.
Der Krieg in der Ukraine lässt bei der Atomlobby und AfD-Anhängern die Hoffnung auf eine Kernkraft-Renaissance in Deutschland auferstehen. Der Verein Deutscher Ingenieure, kurz VDI, empfiehlt jedoch den Ökostromausbau sowie die Energieeffizienz zu beschleunigen.
Verlängerte Laufzeiten für AKW führen näher an den Abgrund. Denn Atomkraftwerke in der Ukraine und auch in Deutschland können in Kriegs- und Krisenzeiten Anschlägen zum Opfer fallen. Dabei können wir mit einer Kraftanstrengung in nur einem Jahr den Atomstrom ersetzen und sogar Erdgas zurückdrängen.
Aktuelle Analysen des Jahres zeigen, dass sowohl Stromerzeugung als auch Stromnachfrage gegenüber 2020 gestiegen sind. Mit der Elektrifizierung von Mobilität und Wärme wird zukünftig ein weiterer deutlicher Anstieg der Stromnachfrage erwartet. Es droht eine Stromlücke.
Die EU-Kommission hat einen Entwurf für eine neue EU-Taxonomie vorgelegt. Demnach werden Investitionen in Gaskraftwerke und Kernenergielagen als nachhaltig eingestuft. Die EU-Kommission setzt dabei falsche Signale, mahnt der Branchenverband BEE.
Das Umweltinstitut München fordert die Abschaltung der gefährdeten Reaktoren in Tihange und Doel. Andernfalls drohen unter Umständen ähnliche Schäden wie in Fukushima.
Juwi Shizen Energy, das 2013 gegründete Joint Venture zwischen dem deutschen Projektentwickler Juwi und dem japanischen Entwickler von Wind- und Solarparks Shizen Energy, errichtet in Fukushima einen 100 Megawatt starken Solarpark. Ab Frühjahr 2023 soll der Solarstrom fließen.
Am 11. März jährt sich die Nuklearkatastrophe von Fukushima zum zehnten Mal. Eine Studie des DIW Berlin zeigt, dass es weltweit bis heute regelmäßig zu Zwischenfällen in Atomanlagen kommt – wenn auch weniger folgenschwer.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat die Klage Österreichs gegen Subventionen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C endgültig abgewiesen. Damit gestattet das höchste europäische Gericht dem Betreiber von staatlicher Beihilfe zu profitieren.