Der Kohleausstieg in Deutschland ist längst beschlossen. Dennoch erhalten Kohlekonzerne weiter viele Millionen an Subventionen. Allein 2022 wurde der Abbau von Braunkohle sowie die Stromerzeugung daraus mit rund 1,7 Milliarden Euro gefördert. Das Geld kommt teils direkt aus dem Staatshaushalt.
Der Tagebau Inden wird bald schon nicht mehr nur Braunkohle liefern, sondern auch Solarstrom: RWE hat mit dem symbolischen ersten Spatenstich den Bau eines Photovoltaikparks 14,4 Megawatt und mit integriertem Speicher begonnen.
Ostdeutsche Braunkohlekraftwerke, die geplant auch nach 2030 am Netz bleiben sollen, werden bei weiterem Ökostromausbau und weiter steigenden CO2-Preisen in den kommenden Jahren unwirtschaftlich. Damit könnten sie ohne Entschädigung vom Netz genommen werden.
Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts stellt die Höhe der Entschädigungszahlungen an die Braunkohlebetreiber infrage. Laut der Analyse sind die mit den Betreibern RWE und LEAG verhandelten Entschädigungen stark überhöht.
Der Bundestag hat nun nach Monaten die zentralen Gesetze zum Kohleausstieg beschlossen. Das Kohleausstiegsgesetz und das Strukturstärkungsgesetz sollen den Strukturwandel der Kohleregionen unterstützen. Mit dem Steuergeld hätte mehr Klimaschutz erreicht werden können.
Windkraft und Solargeneratoren können die früheren Reviere zu neuem Leben erwecken. Was bislang fehlt, ist der politische Wille. Denn technisch und wirtschaftlich sind diese Alternativen unschlagbar.
Genau 27,9 Milliarden Euro würden in Deutschland jährlich durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung vermieden. Dies bestätigt das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) in einer Studie für Greenpeace Energy. „Die angeblich so billige Braunkohle ist eine der teuersten Formen der...
Die Lausitzer Energie Bergbau AG hat ein neues Revierkonzept beschlossen. Es sieht einen weitreichenden Verzicht auf die Erschließung neuer Kohlelagerstätten in Brandenburg vor. Die LEAG reagiert damit auf die schwindende Wirtschaftlichkeit der Braunkohleverstromung.
Vattenfall hat seine Braunkohletagebau und die dazu gehörigen Kraftwerke „verkauft“: Der Kaufpreis, den die tschechische EPH dafür zahlen muss, ist eher symbolisch und die Mitgift von Vattenfall ist groß. Das hat seine Gründe.
Braunkohle — Im Süden Brandenburgs sollen Photovoltaikanlagen dem Braunkohletagebau weichen. Für die Landesregierung in Potsdam wird diese Entscheidung zum wirtschaftlichen Desaster. Denn Vattenfall ist auf der Flucht. Sven Ullrich
Das Berliner Abgeordnetenhaus hat sich einstimmig für den Ausstieg aus der Braunkohle entschieden. Der Bürgermeister soll jetzt in der gemeinsamen Landesplanungskonferenz mit dem Land Brandenburg prüfen, ob eine Erweiterung der Braunkohleförderung in der Lausitz sinnvoll ist. Damit steht der Ausstieg aus der Braunkohle bis 2030 auf dem Plan des Berliner Landesparlaments.
Erneuerbare Energien waren in den ersten neun Monaten des Jahres die wichtigste Stromquelle. Insgesamt lieferten sie 27,7 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms. Ökostrom hat damit erstmals Strom aus Braunkohle überholt.
Im Süden Brandenburgs sind mehrere Dörfer von der Ausweitung des Braunkohletagebaus bedroht. Ein breites Bündnis von Umweltverbänden und Organisationen plant eine Menschenkette, um gegen die Verlängerung der Braunkohleverstromung und die unnötige Ausweitung der Tagebauflächen zu protestieren.
Der für die Energiewende maßgeblich mitverantwortliche Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) zeigt sich erfreut über deutlich weniger Solarzubau. Im Gegenzug lobt er neue Braunkohlekraftwerke. Die CO2-Ziele der Regierung sind so schwer zu erreichen, warnt ein Experte.