Photon: Abonnenten haben bisher nur bemerkt, dass Magazine nicht geliefert wurden. Doch es steckt viel mehr dahinter: eine Insolvenz, eine merkwürdige Übertragung auf eine Auffanggesellschaft und Verwicklungen, in die auch die Anleihen der Photon Power mit hineingezogen werden. Das Unternehmen selbst hält sich bedeckt.
Die Photon Power AG, die Anleihen an Abonnenten der Photon zur Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen herausgegeben hat, hat einen Teil des Geldes an die insolvente Photon Europe GmbH verliehen.
Die Geschäftsleitung des von der Insolvenz bedrohten Fachmagazins Photon hat nicht nur die Beschäftigten in der Vergangenheit immer wieder versucht einzuschüchtern. Die für die Pleite Verantwortlichen wollen den Redaktionsbetrieb unter Abwälzung der Schulden auf Mitarbeiter und andere Gläubiger fortführen, obwohl gegen sie vielfältige Strafverfahren anhängig sind.
Rückwirkend zum 1. Februar hat die neu gegründete Photon Publishing den Geschäftsbetrieb der insolventen Photon Europe übernommen. Die Gläubigerversammlung muss dem Vertrag noch zustimmen.
Das zuständige Amtsgericht in Aachen hat das Verfahren nun offiziell eröffnet. Der Sprecher des Insolvenzverwalters erklärt, es gebe intensive Gespräche mit einem Investor. Wie viel ihres Geldes die Gläubiger zurückbekommen, ist unklar.
Das Amtsgericht Aachen hat am Mittwoch offiziell ein Insolvenzverfahren gegen den Solarverlag eröffnet. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor schon Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung aufgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Aachen hat ein Ermittlungsverfahren wegen Insolvenzverschleppung und anderer Straftaten gegen Photon Europe eingeleitet. Das hat die Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitschrift photovoltaik bestätigt.
Das Photovoltaik-Unternehmen will die Anlagen der insolventen Sunconcept weiter betreiben. Entsprechende Vereinbarungen sind bereits mit dem Insolvenzverwalter getroffen.