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Der Eigenverbrauch von Sonnenstrom sprengt die Grenzen der Photovoltaik. Das hat die Intersolar 2015 in München deutlich gemacht. Stromspeicher und Hybridsysteme treiben den Markt. Als Sigmar Gabriel kam, wurde auch er gut beraten. Der Rundgang mit einer kleinen Gruppe dürfte ihm die Augen geöffnet haben. Längst geht es nicht mehr um Subventionen, sondern um die Ernte der Früchte, die das EEG reifen ließ. Und diese Trauben hängen tief, verlockend tief.
Zwei in einer
In München fanden die Intersolar und die Speichermesse EES Europe gleichzeitig statt, für Laien kaum zu unterscheiden. Das zeigte, wie sehr Photovoltaik und Speicherbranche verschmelzen. War die Photovoltaik die Geburtshelferin für stationäre Stromspeicher, dreht sich die Dynamik nun um: Künftig werden in erster Linie Speicher verkauft, die Solargeneratoren gibt es im Paket obendrauf.
Solarwatt hat es vorgemacht, auch Solar Frontier hatte entsprechende Angebote am Start. Ebenso war dieser Trend bei Solarworld, IBC und anderen Ausstellern deutlich zu erkennen. Wer bisher nur Module verkaufte, wandelt sich nun zum Systemanbieter. Reine Modulhersteller wird es bald nicht mehr geben, nicht einmal mehr in China. Wo die Elektrifizierung der Gesellschaft immer neue Systemprodukte fordert, bis hin zum elektrisch angetriebenen Auto.
Mobile Hausspeicher kommen
Auch das war in München deutlich zu sehen: Kaum entwachsen die Stromspeicher den Kinderschuhen, kommt neue Dynamik aus der Elektromobilität. Speziell die gezeigten Ladesysteme lassen erwarten, dass die kleineren Hausspeicher schon bald auf vier Rädern unterwegs sein könnten. BMW, Mitsubishi, Nissan und Tesla zeigten solche Lösungen. Mercedes-Benz wagt sogar den Sprung ins Gebäude, bot die Batterien von Accumotive unter der eigenen Marke an.