Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und der BUND zeigen sich entsetzt. "Die Vorschläge gehen an den energiepolitischen Notwendigkeiten vorbei und stehen im Widerspruch zu Altmaiers Beteuerungen, die Energiewende zu einem Erfolgsprojekt machen zu wollen", sagt BEE-Präsident Dietmar Schütz. Der BEE betont dabei, dass die steigenden Kosten der EEG-Umlage immer weniger mit dem realen Ausbau der erneuerbaren Energien zusammenhingen. Dies habe Altmaier in seinen Vorschlägen allerdings nicht berücksichtigt. Wie der Grünen-Politiker Fell kritisiert auch der BEE die verheerende Signalwirkung auf Investoren, wenn es zu einer Flexibilisierung der Zahlung von Einspeisevergütungen sowie eine rückwirkende Kürzung für Bestandsanlagen kommen würde. "Damit würde all denen, die in den klimafreundlichen Umbau unserer Energieversorgung investieren, jegliche Planungssicherheit genommen“, so Schütz weiter.
Auf der anderen Seite erhält der Umweltminister Rückendeckung vom Industrieverband BDEW und vom Koalitionspartner FDP. Der umweltpolitische Sprecher der Liberalen, Michael Kauch, sieht in dem Vorschlag Altmaiers den Willen zu handeln. Kauch kündigte eine Prüfung der Vorschläge an und betonte, dass die FDP sich seit Monaten für eine schnelle Reform des EEG ausgesprochen habe. Dabei plädiert die FDP immer wieder für einen Übergang von Einspeisevergütung zu einem Quotenmodell und einer Direktvermarktung. Beim BDEW spricht man von „mutigen Schritten“, zu denen Altmaier nun bereit sei. „Es ist wichtig, jetzt zu handeln und zentrale Einzelaspekte aufzugreifen, da die Kostenentwicklung gebremst werden muss. Eine grundlegende Reform des EEG muss in der nächsten Legislaturperiode zügig angegangen werden“, erklärte Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes. (Sandra Enkhardt)