Brasiliens Energieagentur ANEEL hat neue Richtlinien zur Solarförderung von Photovoltaik-Anlagen verabschiedet. Damit sollen die Hürden für die Installation von Photovoltaik-Anlagen für Systeme bis 100 Kilowatt, aber auch im Segment zwischen 100 und 1000 Kilowatt abgebaut werden. Die neuen Regelungen bezögen sich auf alle erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen, teilte die Behörde mit. In Brasilien wird es damit künftig ein "Net-Metering" für Stromerzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien bis ein Megawatt geben. Dies bedeute, dass der nicht selbst verbrauchte und ins Netz eingespeiste Solarstrom auf die Stromrechnung der Folgemonate angerechnet werden könne, teilte ANEEL weiter mit. „Dadurch wird Solarstromerzeugung überall dort attraktiv, wo ein Verbrauch gegenübersteht und der Stromtarif hoch ist: vor allem für Haushalte sowie Gewerbe und Kleinindustrie. Die Stromendtarife sind im Haushaltsbereich recht hoch und liegen je nach Versorgungsgebiet zwischen 0,15 Euro und 0,28 Euro je Kilowattstunde“, sagte Stefan Krauter, Professor an der Universität Paderborn und Initiator der Photovoltaik-Fachkonferenz Rio – World Climate & Energy Event, kürzlich in einem photovoltaik-Interview.
Neben der Neuregelung für Micro- und Mini-Anlagen, wie sie von ANEEL offiziell bezeichnet werden, gibt es noch zwei zweitere Programme zur Förderung von größeren Photovoltaik-Anlagen bis 30 Megawatt. So werde es für kommerzielle Anlagen, die bis Ende 2017 in Betrieb gehen, einen Nachlass von 80 Prozent innerhalb der ersten zehn Jahre geben, der danach um 50 Prozent reduziert werden soll. Dieser beziehe sich auf die Steuern, die für die Nutzung der Verteil- und Übertragungsnetze gezahlt werden müssen. Für Anlagen, die ab 2018 in Betrieb gehen, soll es eine Vergünstigung von 50 Prozent geben. (Sandra Enkhardt)