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Bundesnetzagentur fordert nationale Ausbaustrategie

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, hat die Bereitschaft der Länder begrüßt, eine nationale Ausbaustrategie mit der Bundesregierung zu vereinbaren. „Es ist nicht sinnvoll, überall Stromerzeugungsanlagen zu bauen, ohne Rücksicht darauf, ob Netzanschlüsse vorhanden sind“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Freitagausgabe). Im vergangenen Jahr mussten „mehr als 30 Millionen Euro für Strom gezahlt werden, der nicht gebraucht wurde“. Dieser Strom stamme vor allem aus dem Norden Deutschlands.

Die Gefahr eines „Blackouts“ hierzulande sieht Homann in Deutschland derzeit nicht. Seine Behörde habe gemeinsam mit den Übertragungsnetzbetreibern eine entsprechende Vorsorge getroffen. So stünden gerade für die Winterzeit 2600 Megawatt an Reservekapazität bereit. „Das sollte reichen, wenn auch knapp“, sagte er weiter. Homann begrüßte auch den Vorstoß von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), der derzeit die Ausnahmeregelungen für die Industrie bei der EEG-Umlage prüfen lässt.  „Die Befreiung und Teilbefreiung von energieintensiven Betrieben ist sinnvoll, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland halten zu können. Über das Ausmaß muss man reden“, sagte er im Interview. Altmaier habe die Länder gebeten, Unternehmen zu benennen, die aus ihrer Sicht, zu Unrecht von den Ausnahmeregelungen bei der EEG-Umlage profitierten. Außerdem könnten Unternehmen ganz oder teilweise von den Netzentgelten befreit werden, wenn sie ihren Stromverbrauch in Zeiten verlagerten, zu denen das Netz weniger belastet ist. „Wir verschärfen diese Regelung jetzt, damit nur diejenigen in den Genuss eines individuellen Netzentgeltes kommen, die wirklich einen spürbaren Beitrag zur Netzentlastung leisten. Ob Golfplätze und Kinos dazu gehören, ist eine berechtigte Frage“, sagte Homann. (Sandra Enkhardt)