Die Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur haben am Morgen die Höhe der EEG-Umlage für 2012 offiziell vorgelegt. Sie wird demnach von derzeit 3,53 auf 3,592 Cent je Kilowattstunde im kommenden Jahr steigen. Damit bleibe die EEG-Umlage weitgehend stabil, nachdem sie von 2010 auf 2011 um etwa 70 Prozent gestiegen war. Gründe für den nur geringfügigen Anstieg seien der geringere Zubau bei Photovoltaik-Anlagen sowie die zu erwartenden höheren Strompreise. 2012 nehmen die Übertragungsnetzbetreiber nur 4,5 Gigawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung in Deutschland an, wie Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, sagte. Insgesamt prognostizierten die Übertragungsnetzbetreiber für das kommende Jahr Zahlungen bei der Einspeisevergütung von insgesamt etwa 17,6 Milliarden Euro. Dem stünden erwartete Vermarktungserlöse von ca. 4,9 Milliarden Euro gegenüber. Die Differenz bildet dann die Grundlage für die Berechnung der EEG-Umlage.
Erstmals in die EEG-Umlage eingerechnet ist ein sogenannter Liquiditätspuffer. Sie solle den Übertragungsnetzbereibern helfen, dass das Umlagekonto nicht immer wieder ins Minus rutsche. Die Liquiditätsreserve beläuft sich laut Bundesnetzagentur auf drei Prozent des für 2012 erwarteten Differenzbetrags. Die einmal aufgebaute Liquiditätsreserve kommt den Umlagezahlern in den Folgejahren wieder zugute, weil sie einen möglichen Anstieg in 2013 dämpft“, so Kurth. Haken an der Geschichte ist allerdings, dass diese Neuregelung in Übertragungsnetzbetreiber erst mit dem EEG 2012 eingeräumt werden sollte. Dieses ist offiziell aber noch gar nicht in Kraft. Nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energie haben die Netzbetreiber aber ein Gutachten anfertigen lassen, um den Liquiditätspuffer bereits jetzt in die Neuberechnung der EEG-Umlage einbeziehen zu können.
„Ohne diesen Sonderposten läge die Umlage 2012 sogar unter dem derzeitigen Niveau von 3,53 Cent pro Kilowattstunde“, erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) mit Blick auf die Bekanntgabe der EEG-Umlage. Der nur geringen Anstieg zeige, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 35 Prozent bis 2020 machbar sei und die Maßnahmen zur Kostenbegrenzung wirkten. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeute die Erhöhung der EEG-Umlage für das kommende Jahr Mehrkosten von weniger als 18 Cent pro Monat, erklärte Röttgen. (Sandra Enkhardt)