Die Bundesnetzagentur hat die Stromkonzerne für ihre angekündigten Preiserhöhungen kritisiert. Die Erhöhungen mit der Steigerung der EEG-Umlage um 1,5 Cent pro Kilowattstunde im neuen Jahr zu begründen, sei „sachlich nicht gerechtfertigt“, heißt es in einem Schreiben des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, an den Beirat der Behörde. Es sei im Gegenteil sogar so, dass die erneuerbaren Energien sich dämpfend auf die Großhandelspreise für Strom auswirkten. Die regenerativen Quellen wie Photovoltaik, Wind und Biomasse tragen dazu bei, „sukzessive teure Kraftwerke aus dem Markt zu verdrängen“, so Kurth weiter. Daraus ergebe sich insgesamt sogar ein Spielraum für Preissenkungen in einer Größenordnung von drei Cent pro Kilowattstunde.
Kurth empfiehlt den Verbrauchern im Falle ungerechtfertigter Erhöhungen ihren Stromanbieter zu wechseln. Es gebe auch noch der Erhöhung der EEG-Umlage noch große Unterschiede bei den Stromanbietern, so der Behördenchef. Der Anstieg der Umlage um 70 Prozent hänge auch damit zusammen, dass sie für das Vorjahr zu niedrig angesetzt worden sei. Insgesamt sei mehr Ökostrom produziert worden als erwartet. Bis 2020 könnte sich der Bundesnetzagentur zufolge der Anteil der Erneuerbaren auf knapp 40 Prozent fast verdoppeln. Die Fördersumme für erneuerbare Energien werde wegen des starken Zubaus von derzeit 12,7 Milliarden Euro auf 17,1 Milliarden Euro im kommenden Jahr steigen, so die Prognosen der Behörde. Etwa acht Milliarden Euro entfielen davon auf die Förderung neu installierten Photovoltaik-Anlagen. (Sandra Enkhardt)